Muss man das gelesen haben?

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Diese Frage muss sich wohl jeder Leser im Nachhinein selber beantworten. Der Klappentext des 431 Seiten starken Taschenbuches und das dazu passenden Buchcover versprechen einen spannenden Justiz-Krimi. Wenn auch das Thema, der mögliche Kindsmord einer Mutter an ihrem dreijährigen Sohn eine bedrückende Geschichte erahnen lässt, scheint mir dieser Mord unter dem Pseudonym Kim Selving eher beiläufig behandelt zu werden. Die verschiedenen Handlungsebenen haben bei mir nicht den Eindruck verhindert, dass es eigentliche um eine an manchen Stellen stark konstruiert wirkende Geschichte mit Entführung, Drohungen und leider, wie mittlerweile sehr häufig in Krimis, dem konstruierten Privatleben der Ermittler geht. Das eigentliche Thema kommt mir zu kurz. Die privaten Ermittlungen der Journalistin Kiki wirken auf mich nicht sehr realistisch. Zu viele „Zufälle“ und unrealistische Handlungen, z. Bsp. das Vorgehen von Kiki in einer psychiatrischen Klinik, trüben die Spannung und den Spaß am Lesen. Für mich muss ein gutes Buch, spannen, flüssig und schlüssig geschrieben sein. Kurzum, es muss beim Lesen des Buches in meinem Kopf ein Film „ablaufen“. Der Schreibstil ist in Ordnung. Ein Film „lief“ jedoch nicht ab. Ob man diesen Justiz-Krimi gelesen haben muss oder nicht, muss der Leser, wie gesagt, selbst entscheiden.