Netter Versuch

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clara_fall Avatar

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Unerwartet bekommt Kiki Holland eine Gerichtsverhandlung zur journalistischen Begleitung zugewiesen, für die sie bisher kein Interesse empfunden hat. Emotionslos begibt sie sich in den Gerichtssaal, merkt aber bald, dass da mehr ist, als auf dem ersten Blick wahrzunehmen. Eine Mutter wird beschuldigt, ihren kleinen Sohn umgebracht und bei ihrer Tochter einen Tötungsversuch vorgenommen zu haben. Unberührt lässt sie die Verhandlung über sich ergehen, doch Kiki vermutet mehr ...

Als Fan von Büchern, die akribisch Gerichtsverhandlungen erörtern, z.B. vom unvergleichlichen Autor John Grisham, habe ich sehr erwartungsvoll und gespannt nach diesem Buch gegriffen. In der ersten Hälfte werden all diese Erwartungen erfüllt, doch leider lässt dann die Begeisterung rapide nach, weil sich die Story rettungslos in völlig unnötigen Schilderungen verliert. So sind Kikis Recherchen und Verfolgungsjagden von A nach B viel zu ausführlich beschrieben, tun nichts zur Sache, ermüden und lassen den Leser vorzeitig das Buch beenden. Ich habe durchgehalten, aber leider versöhnt auch das Ende nicht. Mir war auch viel zu schwach erklärt, warum Kiki überhaupt mehr dahinter vermutet und sich im Hintergrund in Gefahr begibt. Ein netter Versuch, aber für einen Justizkrimi braucht es mehr oder lieber gleich das Buch mit 200 Seiten weniger herausgeben. Das Cover ist für das Thema top gestaltet und fällt sofort ins Auge.