Schuldig im Sinne der Anklage?

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hanka Avatar

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Was erwartet man, wenn auf dem Einband mit „Justiz-Krimi“ geworben wird? Also ich erwarte eine Gerichtsverhandlung. Anwälte die Zeugen aufrufen und vernehmen, Einsprüche erheben, vom Richter verwarnt werden, Aussagen der gegnerischen Partei versuchen kritisch zu hinterfragen, taktische Spielereien, … Und wo war das hier??? Das liest man ein wenig auf den ersten Seiten. Aber dann wird es mehr und mehr ein Krimi mit und über eine Gerichtsreporterin. Da sie aber nur einige Tage der Gerichtsverhandlung beiwohnt, ist das wohl kaum das Gleiche wie „Justiz-Krimi“! Mich ärgern solche irreführenden Bezeichnungen/Versprechungen. Hätte man das Ganze Kriminalroman mit der Investigativjournalistin Kiki Holland genannt, wäre das deutlich besser gewesen und die Erwartungshaltung eine andere.

Natürlich macht die Bezeichnung den Krimi inhaltlich nicht besser oder schlechter. Aber eine falsche Erwartungshaltung führt ganz schnell zu Enttäuschung und damit zu einer schlechteren Bewertung. Wie viele Punkte also gebe ich diesem Buch?

Schlecht war es nicht. Aber auch nicht gut. Es hat mich nicht gefangen genommen. Auch wenn die genauen Hintergründe noch nicht bekannt waren, konnte man die groben Zusammenhänge schon sehr früh erahnen. So blieb die Spannung auf der Strecke.

Einzig der Thema Schuld ist eines, über das es sich nachzudenken lohnt. Ist es doch nicht klar in „schwarz und weiß“, in „schuldig und unschuldig“ abzugrenzen. Muss man doch immer auch die Hintergründe kennen, um sich ein Urteil erlauben zu können. Wie schuldig ist die Mutter hier also? Wird es darauf am Ende des Buches eine eindeutige Antwort geben?