Viel zu viele Zufälle

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Rezension zu „Mutterliebe“ von Kim Selvig

Vielen lieben Dank an vorablesen.de und HarperCollins für das Rezensionsexemplar!

„Mama.
Du tust mir weh, Mama.
Warum hältst du mich so fest?
Mama, ich bekomme keine Luft mehr… „

Silvia Bentz wird vorgeworfen, dass sie ihren Sohn brutal getötet hat. Die junge Reporterin Kiki Holland muss unverhofft an der Verhandlung zu diesem Tötungsdelikt teilnehmen. Schon am ersten Verhandlungstag jedoch kommen ihr Zweifel, ob Silvia Bentz wirklich schuldig ist. Sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Meine Meinung:
Die Story startet sehr spannend mit Rückblicken auf die Tat. Dabei erfährt man mehr über die familiären Begebenheiten der Familie Bentz. Diese kursiv geschriebenen Kapitel waren sehr spannend und trieben die Geschichte voran. Dazwischen erfährt man viel über Kiki Holland, deren Privatleben und ihre teilweise nicht ganz realistischen Aktionen, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Was ich bei einem Justizkrimi jedoch vermisste, waren Verhandlungsszenen im Gerichtssaal, die so gut wie gar nicht vorkommen. Dafür passieren viel zu viele Zufälle, die alle dazu beitragen, dass Kiki in die Tatumstände involviert wird. Dies war alles zu viel des Guten und machte die ganze Geschichte ziemlich unrealistisch, aber zugegebenermaßen auch spannend. Inhaltliche Fehler schmälern jedoch das Leseerlebnis wieder und es ist verwunderlich, dass so „grobe Schnitzer“ im Lektorat nicht auffallen. Die Handlung an sich ist natürlich sehr tragisch, diese Tragik verliert sich aber in der Flut der vielen Zufälle, das Hauptaugenmerk liegt eher auf Kiki Hollands unkonventionellen Journalismus.

Fazit:
Die Story hätte ziemlich viel Potenzial gehabt, die Grundidee dahinter ist eigentlich super und trifft bei mir inhaltlich genau ins Schwarze. Die Geschichte war zudem spannend aufgebaut, war aber viel zu konstruiert, um mich wirklich zu überzeugen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen und würde das Buch in die Kategorie „Kann man lesen, muss man aber nicht“ einordnen, deswegen gibt es diesmal nur eine bedingte Leseempfehlung.