Wer trägt die Schuld

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dicketilla Avatar

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Im Prolog wird eine grausige Tat geschildert, eine Mutter tötet ihre zwei Kinder. Man hat den Eindruck, es soll zu ihrem Besten sein.

Die Journalistin Kiki Holland soll für eine erkrankte Kollegin einspringen, um über den Gerichtsprozess zu berichten. Sie gilt in ihren Kreisen als Gerichtsreporterin mit einem seziermesserscharfen Blick. So gewinnt sie sofort den Eindruck, dass Sylvia Bentz nicht schuldig ist. Die Tat liegt bereits 8 Monate zurück, und die 5-jährige Tochter hatte überlebt, der kleine Bruder leider nicht. Kiki beginnt im Umfeld der Millionärsgattin zu recherchieren, und fragt sich, welche Rolle ihr Mann dabei spielte. Über den Tatvorgang erfährt man zu Beginn bereits über den Prolog. Ansonsten äußert sich Sylvia Bentz nicht während der Verhandlung. Doch diese rückt etwas in den Hintergrund, da im weiteren Verlauf der Geschichte die Recherche der Gerichtsreporterin im Vordergrund steht. Wobei diese geht oft über ihre Grenzen geht und sich öfter in Gefahr bringt. Allerdings manchmal für mich etwas zu gewagt.

Durch ein kursiv dargestelltes Schriftbild sind einzelne Kapitel eingefügt, die das Leben und die Handlungen der Sylvia Bentz Monate vor der Tat schildern, bis es dazu kommt. Diese Blickweise empfand ich als sehr interessant, und ließ viel Raum für eigene Spekulationen. Auch das Leben von Kiki wird in einigen Bildern sympathisch gezeichnet. Besonders die Bezeichnung ihres kleinen Fiats als Enzo, lockte bei mir so manchen Schmunzler hervor. Auch ihre Freundschaft zum Tätowierer Torte bereicherte die Handlung. Ansonsten konnte man der Handlung gut folgen und die Autoren spannten den Bogen geschickt. Alle Charaktere wurden glaubhaft dargestellt. Mehr möchte ich auf die Handlung nicht eingehen, um den Hintergrund der Tat und deren Auswirkungen nicht durch Spoiler zu gefährden. Nur das Ende des Krimis enttäuschte mich etwas, oder denken die Autoren etwa über eine Fortsetzung um Kim Holland nach?