Das Böse ist unspektakulär

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»Das Böse ist unspektakulär und stets menschlich, es teilt unser Bett und sitzt mit uns am Tisch.« (W. H. Auden)
1981, ein 13-jähriger einsamer Junge lebt in einem Kinderheim, wird dort drangsaliert und schickaniert und hofft vergebens darauf, dass seine Mutter ihn endlich wieder abholt, um ihm eine Familie zu geben.
2017 Zürich, Fiona Fischer sucht Ihren Vater. Als sie diesen trifft und sich herausstellt, dass er schwul und auch nicht ihr Vater ist, gerät die Welt der jungen Frau ins Wanken. Auch hier endet die Information über den weiteren Verlauf erst einmal offen.
Man ahnt bereits, dass beide Geschichten miteinander zusammenhängen.
Nele Neuhaus versteht es geschickt mit wenigen Seiten den Leser für die Geschichte zu gewinnen. Man möchte wissen, was aus dem Jungen im Heim geworden ist und man befürchtet bereits nach wenigen Zeilen, dass es nichts Gutes sein kann, empfindet er doch am Ende des Prologs ein Machtgefühl über Leben und Tod. Und auch der Ursprung von Fiona, die Zeit ihres Lebens belogen wurde macht doch sehr neugierig.