Familienkonstrukt

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miss_cooper Avatar

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Ich könnte natürlich jetzt schon beginnen in der Psyche des halbwüchsigen Jungen herumzustochern. Versuchen zu verstehen welche Faktoren ihn dazu veranlasst haben sich aus der Opferrolle in die Rolle des Täters zu morden. Ist die entscheidende Kraft wirklich seine Mutter, die er ganz offensichtlich vergöttert, die ihm aber keinen Halt geben konnte? Allerdings ist das genau der Punkt den ich ergründen will, das Seelenleben des Mörders. Und wenn es etwas gibt das ich an den Werken von Nele Neuhaus immer bewundert habe, dann ist es nicht nur ihre Detailverliebtheit und die Spannung, die sie durch Finten und Verästelungen bis hin zur letzten Seite erzeugt hat, sondern das es ihr immer gelingt mir einen tiefen Einblick in das Innerste der Täters zu gewähren und mir aufzuzeigen welche Umstände dazu führten aus welchem Grund ausgerechnet diese Person zu einem Mörder wurde. Sollte "Muttertag" nur annähernd seinen Vorgängern ähneln, gibt es gar keinen Zweifel daran, das es grandios wird. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird "Muttertag" früher oder später auch in meinem Regal landen.