Plastisch

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Er ist außen vor, er ist allein, er vermisst seine Mutter. Und dann kommt die Macht, er - offenbar Kind oder Jugendlicher - ermordet Nora .... Und dann ist da die Macht, die schwäche ist weg.
Plastisch beschreibt Nele Neuhaus diese Gratwanderung dazwischen ein Opfer zu sein und zum Täter zu werden - am Muttertag 1981. Und dann ist da die Frage: Wird er zum Serienmörder? Wahrscheinlich.
Und dann ist da Fiona, gerade erwachsen hat sie sich drei Jahre um die schwerkranke Mutter gekümmert. Dann trifft sie den Vater in Zürich, er ist ihr ein Fremder, einer, den sie nie gesehen hat. Er lebt mit einem Mann zusammen. Hat er die Familie deswegen verlassen? Nein, er ist gar nicht ihr Vater.
Nele Neuhaus (be)schreibt den Auftakt ihres neunten Serienkrimis "Muttertag" fesselnd, plastisch. Normalerweise mag ich nicht alle Nase lang neue Figuren "treffen" und mich erst einmal mit Details von Unbekannten herum schlagen. Normalerweise mag ich persönlich es lieber, die eigentlichen Hauptfiguren einer Krimireihe - hier also Pia und Oliver, die Ermittler - möglichst bald "wiederzusehen". Doch Nele Neuhaus gelingt es, Lust auf die gesamte Geschichte zu machen - und somit auf mehr als diese Leseprobe! Ich würde mich über ein Leseexemplar sehr freuen.