Ein etwas langer Muttertag

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evelynmartina Avatar

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Wer kennt sie nicht - Nele Neuhaus, die sich im Laufe der letzten Jahre vor allem mit ihren Taunus Krimis einen Namen gemacht hat? Ihre Werke liegen präsent in jeder Buchhandlung und wurden zum Teil bereits verfilmt.

In ihrem neuen Kriminalroman „Muttertag“ geht es nicht nur um die Leiche eines älteren Mannes, in dessen Anwesen noch dazu Knochenreste toter Frauen gefunden werden, sondern auch um eine Frau, die in der Schweiz nach ihrer leiblichen Mutter sucht. Wie beide Geschehnisse miteinander zusammenhängen, bringt das sympathische Ermittler-Duo Pia Sander und Oliver von Bodenstein ans Tageslicht, das zudem Unterstützung von einem Profiler erhält.

Ja, keine Frage, die Autorin schafft es zweifelsohne, Spannung aufzubauen, zwei Handlungsstränge zu verknüpfen, Gedanken des Täters einzuflechten und das alles in einfacher und klarer Sprache und in regionaler und zeitgemäßer Manier.
Dennoch hat die Geschichte gerade in der Mitte des Buches aus meiner Sicht doch einige Längen und zieht sich durch Wiederholungen von Fakten und Ergebnissen bisweilen dahin. Gegen Ende nimmt sie allerdings Fahrt auf, wobei der eigentliche Plot nicht neu und außergewöhnlich erscheint. Der wirkliche Überraschungseffekt hat mir tatsächlich gefehlt.

Unterm Strich liefert Nele Neuhaus mit „Muttertag“ meiner Meinung nach solide Krimikost mit Hand und Fuß ab, die für unterhaltsame Lesestunden sorgen kann, mich aber nicht so richtig packen konnte.

Der Verlag verzichtet übrigens auf die Folien-Umverpackung des Buches, was ich sehr lobenswert finde.