Mörderische Grüße zum Muttertag

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Wer mordet pünktlich zum Muttertag und was steckt eigentlich dahinter? Dies gilt es in dem neuesten Krimi von Nele Neuhaus herauszufinden.
Im Prolog wird die junge Nora von einem Teenager ermordet. Doch schon hier ist nichts so, wie es scheint.
Danach geht es in die Schweiz, nach Zürich. Fiona Fischer macht nach dem Tod ihrer Mutter eine alles verändernde Entdeckung und sie begibt sich auf Spurensuche.
Anschließend geht es los mit dem eigentlichen Fall. Der 84-jährige Theo Reifenrath wird tot aufgefunden. Offensichtlich ist er schon vor einigen Tagen verstorben. Handelt es sich um Mord? Oder ist er nur unglücklich gestürzt und seinen Verletzungen erlegen? Pia Sander und Oliver von Bodenstein beginnen mit ihrem Team zu ermitteln und stossen auf Knochen weiterer Verstorbener. Hilfe bekommt das Ermittlerteam von Dr. Harding vom FBI. Ist der alte Mann etwa ein Serienmörder gewesen? Oder doch eher eines der vielen Pflegekinder, die Familie Reifenrath vor langer Zeit regelmässig aufgenommen haben? Aber auch außenstehende Personen geraten in Verdacht.

Zunächst gibt es die volle Punktzahl für die folienfreie Verpackung. Nur durch ein Siegel bekommt man hier die Garantie, das Buch als erster Leser in der Hand zu halten. Dafür ein ganz grosses Lob an den Verlag, ich würde mir wünschen, dass dies zukünftiger Standard wird.
Aber nun zum Buch:
„Muttertag“ war mein bisher zweiter Krimi der Autorin und Vorkenntnisse sind nicht nötig. Der Fall ist in sich abgeschlossen und der private Stand wird verständlich dargestellt.
Der Prolog und das Geschehen um Fiona zu Beginn fand ich unglaublich spannend. Ebenso die Entdeckungen auf dem Grundstück der Reifenraths. Doch die Ermittllungsarbeiten begannen nur schleppend und ich hatte gerade während der ersten Hälfte den Eindruck, dass es kaum vorangeht. Auch die Wiederholungen der Ermittlungsstände waren mir persönlich manchmal etwas zu zäh. Ebenso die ausführlichen Wegbeschreibungen. Dafür hat mich die zweite Hälfte des Buches absolut gepackt und ich konnte nicht mehr aufhören.
Die Autorin legt einen wirklich gut durchdachten und äußerst komplexen Kriminalfall vor. Bis kurz vor Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Mörder ist. Jeder Verdacht wurde irgendwann wieder von mir verworfen. Auch die Motive erschließen sich nur langsam, nach und nach. Und selbst als man den Täter bereits kannte, nahm der fulminante Showdown unerwartete Wendungen, der mein Herz zum Rasen brachte.
Zwischendurch wird Fionas Geschichte erzählt und als Leser hat man zunächst überhaupt keine Ahnung, wie ihre Geschichte mit dem Fall zusammenhängt. Die Auflösung fand ich absolut genial.
Auch der Täter kommt gelegentlich zu Wort und schildert seine Gedankengänge, die kursiv gehalten sind.
Der Schreibstil ist bildhaft und eingängig, genau passend zum Geschehen.
Da hier sehr viele Charaktere mitspielen, gibt es zur besseren Orientierung ein Personenregister.
Nachdem die Ermittlungen etwas in Schwung gekommen sind, hat mich „Muttertag“ begeistert. Fionas Strang dagegen habe ich schon direkt zu Beginn gerne gelesen.
Beim nächsten Fall wäre ich sicherlich wieder dabei und vor allem Fiona würde ich zu gerne wiederbegegnen.