spannend und vielschichtig

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dorli Avatar

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Mammolshain/Taunus. Der 84-jährige Theodor Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden. Der alte Mann lebte seit dem vermeintlichen Selbstmord seiner Frau allein und scheint eines natürlichen Todes gestorben zu sein – auf dem ersten Blick kein Fall für Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Doch dann werden auf dem Grundstück die sterblichen Überreste mehrerer seit Jahren vermisster Frauen gefunden…

„Muttertag“ ist bereits der neunte Fall für das Ermittler-Duo Pia Sander und Oliver von Bodenstein – der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

Nele Neuhaus katapultiert den Leser direkt hinein in die Handlung - ich war schnell mittendrin im Geschehen und hatte schon nach kurzer Zeit das Gefühl, wieder mit den Akteuren vertraut zu sein.

Ich lese gern verzweigte Geschichten und mag es, wenn ich in einem Krimi nicht nur intensiv an den Ermittlungen teilhaben kann, sondern mir auch das Drumherum ausführlich geschildert wird. So ein abwechslungsreiches Geschehen hat mir Nele Neuhaus in ihrem neuesten Krimi geboten – die Autorin wartet nicht nur mit einer Vielzahl an Personen und einer Fülle an Details auf, sie beherrscht es auch ausgezeichnet, aktuelles Geschehen, vergangene Begebenheiten sowie private Angelegenheiten der Ermittler miteinander zu verknüpfen und dem Leser so eine vielfältige und reichhaltige Geschichte zu präsentieren, der man trotz häufiger Perspektivwechsel, unterschiedlicher Schauplätze und diverser Nebenhandlungen ohne Probleme folgen kann.

Pia und Oliver haben es diesmal mit einer Mordserie zu tun, die bereits vor über 30 Jahren begonnen und bis heute nicht geendet hat. Der Täter scheint seine Opfer zufällig auszuwählen, denn die getöteten Frauen hatten keine offensichtlichen Gemeinsamkeiten, einzig der Zeitpunkt ihres Verschwindens scheint über die Jahre hinweg immer der gleiche zu sein: Muttertag. Die beiden Kommissare nehmen die ehemaligen Pflegekinder der Reifenraths ins Visier, doch obwohl der Kreis der möglichen Täter überschaubar ist, scheint eine Lösung des Falls in weiter Ferne. Die Autorin lenkt den Blick des Lesers im Verlauf der Handlung auf unterschiedliche Verdächtige, so dass man prima mit den Ermittlern miträtseln und mitgrübeln kann.

„Muttertag“ hat mir sehr gut gefallen – ein Krimi, der mit spannenden Ermittlungen und einer vielschichtigen Handlung punkten kann.