die Schreibblockade

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bücherkarin Avatar

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Wow - was für ein Buch! Nach dem ENDE* mußte ich erst ein paar Tage vergehen lassen, ehe ich die Rezension schreiben konnte, so hat es mich bewegt.
Delphine de Vigan hat genau das geschafft, was L. immer von ihr gefordert hatte - sie hat ein Buch über die Wahrheit geschrieben - bzw. über Ereignisse, die die Wahrheit sein könnten.
Nahezu dokumentarisch beschreibt sie den Abschnitt ihres Lebens mit L., wie sie L. auf einer Party kennenlernt und von dieser Frau, die als Ghostwriterin arbeitet, fasziniert ist. Die eher schüchterne Delphine öffnet sich dieser Frau gegenüber sehr schnell. Als sie L. die Idee für ihr neues Buch offenbart, ist diese entsetzt, Delphine sollte nie mehr einen fiktiven Text schreiben, nach ihrem letzten erfolgreichen Roman erwarten die Leute weitere wahre Geschichten von ihr. Delphine ist sehr verunsichert, diese Kritik löst nach und nach eine Schreibblockade bei ihr aus. L. macht sich unentbehrlich und erledigt Daphenes gesamten Schriftverkehr. Schließlich zieht sie auch in ihre Wohnung mit ein, und dringt somit immer weiter in das Leben der Schriftstellerin ein. Delphine beginnt, unter starken Depressionen zu leiden, als sie schließlich durch einen Beinbruch auch noch körperlich gehandicapt ist, liefert sie sich L. völlig aus - bis es zum Eklat kommt.
Ein Buch, das unter die Haut geht, auf seine Art durchaus auch ein "Psychothriller", verstörend und fesselnd. Bis zuletzt hat der Leser Zweifel und der Satz von Francoise, Delphines Freund, "Vielleicht hast du L. nur erfunden, um über sie schreiben zu können..." hallt noch lange nach.