Gefangen in einer Geschichte

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claudi9i Avatar

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Das Buch "Nach einer wahren Geschichte" von Delphine de Vigan ist ein Roman aus Sicht der Autorin selbst. Sie beschreibt die Geschichte nachdem ihr Erfolgsroman "Das Lächeln meiner Mutter" ihr komplettes Leben verändert hat.
Delphine bereitet sich mental gerade auf ihr neues Buch vor, als die mysteriöse Ghostwriterin L. in ihr Leben tritt. Erst scheint sich eine völlig gewöhnliche Frauenfreundschaft zwischen den beiden Autorinnen zu entwickeln, aber mit der Zeit nimmt L. einen immer größeren Platz im Leben von Delphine ein, was problematische Folgen nach sich zieht.
Leser, die sich gerne auf persönliche Schicksalsgeschichten einlassen, werden sich über das autopbiographische Werk freuen. Delphine de Vigan bedient sich kaum der wörtlichen Rede, sondern schildert beinahe die komplette Geschichte in einer Art Nacherzählung. Damit fühlt sich der Leser der Autorin unglaublich nah. Oft fesselten mich die Worte von Delphine so sehr, dass sie mich auch noch beschäftigten, nachdem ich das Buch schon weggelegt hatte.
Für Menschen, die sich eher von leichter, fröhlicher Literatur begeistern lassen, ist das Buch weniger empfehlenswert. Insgesamt herrscht eine dunkle, teils depressive Stimmung, die wenig zum eigenen Wohlbefinden beiträgt.