Literarisches Verwirrspiel

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gisel Avatar

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Auf einer Party lernt die Autorin Delphine L. kennen, mit der sie sich auf Anhieb sehr gut versteht. L. teilt ihre Vorlieben, sie können sich sehr gut unterhalten, kurz, L. wird eine besonders gute Freundin. Parallel dazu wird Delphine von einer Schreibblockade gehemmt, und L. unterstützt sie immer mehr in ihrem Leben. Bald übernimmt L. Aufgaben in Delphines Namen.
Der Klappentext verspricht mit diesem Buch ein „raffiniertes literarisches Spiel mit Fiktion, Wirklichkeit und Identität“, und das wird auf eine intelligente Art eingehalten. Mit Delphine erlebt der Leser, wie L. immer mehr Raum in ihrem Leben einnimmt, wobei sie jedoch das Beisein mit Delphines Freunden vermeidet. Das literarische Verwirrspiel beginnt und endet äußerst verwirrend mit den Fragen um L., um ihre Geschichten, um ihre Anwesenheit.
Spannend geschrieben, verwickelt das Buch den Leser immer mehr in die Erzählung hinein. Passend zu dem Klappentext und der Geschichte ist das Cover gestaltet, mit dem Bild der Frau, das auf dem Schutzumschlag mehrfach erscheint, auf dem Buch selbst dann gibt es nur leere Rahmen ohne Bild. Und so rätselt auch der Leser zum Schluss: Wahrheit oder Fiktion?
Ein intelligenter Lesespaß mit eindeutiger Leseempfehlung von mir.