Alles im Fluss

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miro76 Avatar

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Mattias lebt nicht mehr und was nach Mattias kommt, müssen alle Betroffenen für sich herausfinden.
Peter Zantingh erzählt uns in seinem Roman nicht von Mattias. Er lässt seine Figuren Erinnerungen, Gefühle und Anekdoten erzählen, aus denen sich ein Bild von Mattias ergibt. Seine Mutter erzählt uns beispielsweise, was sie gerne beim Begräbnis gesagt hätte, wenn sie da hätte sprechen können.
Amber, seine Freundin erzählt uns, wie schwer es ist weiterzumachen und wie einfach es sein könnte, zu ihm zu gehen, obwohl sie gar nicht an einen Himmel glaubt.
Aber es kommen auch Menschen zu Wort, die Mattias nur aus der Ferne kannten. Deren Leben aber dennoch von seinem Tod berührt wurden. Wir lesen von einem Roadie, der Mattias von einem Online-Game kannte, oder von einem alkoholkranken Verkäufer, bei dem Mattias und Amber ein Ferienhäuschen mieten wollten.
Anfangs mutet es ein bisschen wie Kurzgeschichten an, die sich nur lose treffen, aber später werden sie doch wieder aufgegriffen und die Verbindungen werden klarer.
Nach Mattias ist einerseits ein Buch über Verlust und Trauer, es ist aber auch ein Buch über Veränderung. Welche Auswirkungen hat das Verschwinden eines Menschen auf andere, die nur zufällig davon berührt werden.
Es ist eine interessante Auseinandersetzung mit diesem Thema. Das Buch lebt von Begegnungen, die den Blickwinkel verändern und das fand ich am schönsten daran!