Das Leben danach

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canyouseeme Avatar

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Bereits der Titel stellt klar, dass Mattias nicht mehr lebt. Dieser Roman gibt Einblicke in die Leben von acht Menschen, die ihr Leben nach seinem Ableben weiter leben müssen. Dabei sind diese Menschen nicht zwingend Personen aus seinem engeren, nahem Lebensumfeld.
Die Idee des Buches hat mir sogleich gut gefallen. Ich habe mir jedoch etwas anderes erwartet, als das Buch mir gegeben hat. Der Schreibstil des Autors ist auf das nötigste reduziert, an keiner Stelle finden sich füllende oder ausschmückende Worte. Dadurch trifft der Inhalt den Leser beinah unvorbereitet hart, zuweilen wirkte es beinah roh auf mich. Durch diesen kargen Schreibstil blieben die einzelnen Charaktere sehr befremdlich für mich. Zu keinem konnte ich eine engere Bindung aufbauen. Dennoch fand ich es enorm interessant wie die einzelnen Leben um Mattias herum zueinander gehören und wie sie ineinander greifen.
Erst im Verlauf des Buches wird klar, wieso Mattias nicht mehr am Leben ist. Der Grund ist erschreckend aktuell, erschreckend politisch. Für mich hat sich die Story dadurch auf einmal wesentlich eindringlicher angefühlt.
Insgesamt ist "Nach Mattias" ein durchaus spannendes Buch, das eine sehr harte, klare Sprache hat und dadurch wenig emotionales Geschwurbel vermittelt. Dennoch fand ich dieses Buch auf eine sehr besondere Weise emotional und es hing mir auch nach Beendigung eine Weile nach.