Eine Lücke im Leben

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caro.booklover Avatar

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Acht Personen kommen hier zu Wort, für die Mattias Tod eine unmittelbare Bedeutung hat. Es sind Angehörige und Freunde, aber auch entfernte Bekannte und Fremde. Für jeden dieser Menschen ändert sich etwas im Leben. Wie es "nach Mattias" für alle weitergeht, hat der Autor puzzleteilartig zusammengefügt.



Ich finde die Idee zu diesem Buch total spannend. Nicht Mattias selbst steht hier im Fokus, sondern eher die Veränderungen, die sein Tod im Leben von acht anderen Menschen verursacht. Jeder kommt mit seiner eigenen Perspektive in einem Kapitel zu Wort, wobei die Beziehungen zu Mattias sehr unterschiedlich sind. Die zwei Fremden und ein flüchtiger Bekannter haben mich zunächst irritiert, hatte ich doch eigentlich nur nahestehende Personen erwartet. Doch gegen Ende des jeweiligen Kapitels bzw. mit Fortsetzung des Buches, in dem sich die Verflechtungen der Figuren untereinander mit der Zeit herauskristallisieren, ließ mich die Bedeutung und Daseinsberechtigung auch dieser Perspektiven erkennen. Das macht das Werk aus meiner Sicht umfassender, weil auch dargestellt wird, wie weitreichend die Konsequenzen eines Todesfalles sein können und dass sich für viele Menschen etwas ändert. Insgesamt ergibt sich am Ende ein geschlossenes Geflecht, in dem jede Figur mindestens eine Verbindung zu jemand anderem hat. Die Trauer der Freundin und der Angehörigen wiegt natürlich am schwersten. Diese Kapitel fand ich sehr angenehm geschrieben. Es wird nicht auf die Tränendrüse gedrückt, dennoch kommen die Emotionen sehr gut zum Ausdruck.



Fazit:

Ein neuer Ansatz zum Thema Trauer, den ich für lesenswert halte. Die wechselnden Perspektiven habe ich als spannend und abwechslungsreich empfunden, auch wenn sich die Bedeutung häufig erst im weiteren Verlauf erschließt.