Nach Mattias

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
typomanin Avatar

Von

Es wird um Mattias getrauert. Wir lernen ihn durch diese trauernden Menschen kennen. Wie er war, was er für sie bedeutete.

Verlag: Diogenes

Seitenzahl: 256 Seiten

Cover: Wie immer ist direkt zu erkennen, dass das Buch von Diogenes ist. Durch das Gemälde erwartet man gleich einen intellektuellen Roman. Wer ist diese Frau die da am Wasser sitzt, traurig, trauernd? Nach dem Lesen vermute ich, dass es Amber ist, Mattias’ Freundin.

Rezension:
Klappentext:
»Amber singt an einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Trauer zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ plötzlichen Tod auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Mutes, sich dem Leben jeden Tag vorbehaltslos hinzugeben.«

Mattias ist ein Mann in seinen 30ern. Tatsächlich können wir Mattias nicht persönlich kennenlernen. Er ist tot. Ganz plötzlich wurde er aus dem Leben gerissen. Aber durch seine Freunde und Verwandte, durch Kollegen lernen wir immer eine neue Seite von ihm kennen. Jeder hat seine Geschichte, seine Erlebnisse mit ihm. Ihre Geschichten fügen sich zu seiner Geschichte zusammen. Und der Leser erfährt erst durch das Lesen aller Geschichten, was passiert ist und Puzzleteil für Puzzleteil wird so der Mensch, der Mattias für sie war.

Der Autor schreibt nicht verblümt und schnörkelig, sondern knapp und klar. Er schreibt, was passiert, wenn ein Mensch plötzlich nicht mehr da ist und was es für Konsequenzen hat, wenn der Platz dieses Menschen plötzlich nicht mehr besetzt ist.

Es ist ein Buch über Trauer, aber geht noch einen Schritt weiter. Das Buch handelt, wie der Autor im Interview am Ende sagt, vom Mut, den es braucht, positiv zu bleiben. Trotzdem muss ich sagen, dass mir Mattias bis zuletzt fremd blieb und unnahbar. Schade.

Fazit: Interessant und vielschichtig. Wir lernen Mattias kennen und sehen, was er im Leben anderer bewirkt und hinterlassen hat.

Lieblingszitat:
»Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich nach dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als abends.«