Nicht nur traurig, sondern auch zuversichtlich

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adel69 Avatar

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

im Mallorca-Urlaub im März 2020 war ich von der Ausgangssperre, die im ganzen Land Spanien am 15.03.2020 begann, betroffen, musste drei Tage vorwiegend in einem Hotel bleiben und konnte einige Bücher lesen. So auch „Nach Mattias“ von Peter Zantingh.

Worum geht es in dem Buch?

Es geht um Mattias – die Zeit, als er noch lebte, und die Zeit nach seinem Tod.
Menschen, die viel, wenig oder gar nicht mit ihm zu tun hatten, werden beleuchtet. Sie erzählen aus der Ich-Perspektive – über manche wird aber auch aus der auktorialen Erzählperspektive berichtet.

Da gibt es Amber, Mattias‘ Freundin, die seit seinem Tod nur noch funktioniert.
Die Großeltern Riet und Hendrik, die alt und gebrechlich sind und viel mit sich selbst zu tun haben, werden dem Leser vorgestellt. Der Tod ihres Enkels Mattias beschäftigt aber auch sie.

Der Leser erfährt von Nathan, einem Alkoholiker, der an einem Verkaufscoaching teilnimmt.

Ein Kapitel widmet der Autor Kristianna. Sie ist Mattias‘ Mutter, die immer noch versucht, den Tod ihres Sohnes zu begreifen.

Noch weitere Personen werden in diesem Buch vorgestellt.


Meine Meinung zu diesem Buch:

Ich wollte dieses Buch lesen, denn ich fand die Thematik interessant. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Stil des Romans gefällt mir, manche Sätze finde ich literarisch besonders gelungen.

Von der Handlung her ist „Nach Mattias“ kein Buch, in dem nur Traurigkeit an vorderster Stelle steht – es ist ein Buch, das auch Zuversicht gibt und zum Nachdenken anregt. Es zeigt viele Leute, die versuchen, mit ihrer Trauer umzugehen und weiterzumachen.

Die verschiedenen Charaktere fand ich faszinierend. Als Leserin mochte ich manche Charaktere mehr, manche weniger. Nathan war mir beispielsweise unsympathisch – und ich wusste lange Zeit nicht, warum ihm in dem Buch ein Kapitel gewidmet wurde. Gegen Schluss jedoch konnte ich es herausfinden.
Amber mochte ich anfangs auch nicht sehr – aber sie entwickelt sich, und am Ende fand ich sie bewundernswert.

Die Großeltern fand ich sehr sympathisch – und auch Mattias‘ Kristianna. Sie sind beide für mich gut und nachvollziehbar geschildert.

Auch Mattias mochte ich. Lange Zeit erfährt man als Leser nicht, wie er ums Leben kam. Man weiß nur bald, dass er es nicht freiwillig tat. Er hatte noch so viele Pläne im Leben!

Sehr positiv bewerte ich auch, dass es hinten in dem Buch noch ein Interview mit dem Autor gibt. Darin erfährt man, wie er diesen Roman entwickelt hat.

Ich vergebe dem Buch „Nach Mattias“ alle fünf Sterne und eine Leseempfehlung.