Über Trauer und die Verbindung zwischen Menschen

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Rezension zu „Nach Mattias“ von Peter Zantingh
„Nach Mattias“ ist ein Roman über Verlust, Trauer und die Verbundenheit der Menschen. Der Autor hat einen tollen Schreibstil, der sich leicht lesen lässt. Die Sätze sind kurz und prägnant, teilweise umgangssprachlich, was die Erzählungen lebhafter und lebensnäher erscheinen lässt.
Insgesamt lässt Peter Zantingh in seiner Geschichte acht Figuren sprechen. Sie kommen nacheinander zu Wort, kannten Mattias mal mehr mal weniger, sind jedoch alle von seinem Tod betroffen. Zunächst entsteht Spannung durch die Ungewissheit darüber, was mit Mattias passiert ist. Gleichzeitig erzählen Figuren, deren Verbindung zu Mattias erst im Laufe ihres Kapitels oder durch weitere Figuren vollends deutlich wird. Es sprechen Freunde, Familie und augenscheinlich Fremde. Meisterhaft werden die Figuren verknüpft, bis aus dem Netz von Personen eine logische und stringente Geschichte erzählt, die zeigt, wer Mattias war und was mit ihm geschehen ist.
Am Ende wartet eine Überraschung, die Hoffnung macht. Hoffnung darauf, dass Trauer überwunden wird und Hoffnung auf Menschlichkeit und Zusammenhalt. Ohne zu viel verraten zu wollen: Das Thema ist aktuell und berührt und das nicht nur, weil das Leben dieser Menschen durch den Tod Mattias´ beeinflusst wird, sondern auch, weil einige von ihnen ein zusätzliches eigenes Schicksal haben, die so verschieden sind, wie es die Menschen sind.
Zurück bleibt ein nachdenklicher Leser, überrascht von der Komplexität menschlicher Begegnungen und dem großen Einfluss, den der Zufall auf das Leben haben kann. Und der Roman zeigt: Wir sind so unterschiedlich und doch vereint uns so viel, und wenn es die Trauer ist oder ein Mensch, der Einfluss auf unser allen Leben hat.
Peter Zantingh hat mit „Nach Mattias“ einen interessanten Roman geschrieben der nicht nur zeigt, wie unterschiedlich Menschen mit Trauer umgehen, sondern auch wie verbunden das Leben der Menschen ist, ohne dass sie es ahnen.