Über Verluste

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Schon der Titel lässt es vermuten, Mattias gibt es nicht mehr. Er wurde aus dem Leben gerissen und nun stehen acht Menschen vor einer Lücke, die sie füllen müssen. Untereinander kennen sie sich nicht und auch ihr Verhältnis zu Mattias war ganz unterschiedlich. Gemeinsam haben sie, dass sie lernen müssen mit dem Verlust umzugehen und einen ganz eigenen Weg zu finden, mit der Trauer umzugehen.

Peter Zantingh erzählt in „Nach Mattias“ aus acht verschiedenen Perspektiven. Dabei weiß der Leser von Beginn an nicht, was mit Mattias passiert ist. Dennoch lernt man ihn mit jedem Abschnitt näher kennen und bekommt ein Gefühl dafür, wie wichtig er für seine Mitmenschen war.
Neben ihm sehr nahestehenden Personen, wie seine Freundin oder seine Mutter, bekommt man auch einen Einblick in den Ausmaß des Verlust bei Personen, die Mattias kaum kannten, für die er aber dennoch eine wichtige Rolle spielte.

Der Autor erwähnt im Interview, dass er alle unnötigen Wörter gestrichen hat. Tatsächlich finde ich die Sprache sehr klar und man merkt, dass es auf das Wesentliche reduziert wurde. Ich fand es auch unglaublich spannend zu sehen, wie unterschiedlich Menschen mit dem Verlust umgehen und wie stark schon kleine Begegnungen wirken können. Man lernt Mattias passiv über sein soziales Umfeld kennen und hat so nie ein ganz klares Bild von ihm.
Allerdings hat mir letztlich irgendwas gefehlt. Irgendwann ist das Buch einfach vorbei. Das Ende ist irgendwie versöhnlich, aber es hat mich doch etwas ratlos zurückgelassen.

Besonders auf ihre Kosten kommen wohl Musikfans. Ich muss zugeben, dass ich mit dem Songs nicht besonders viel anfangen konnte und die beifügte Playlist mich doch recht kalt gelassen hat. Die Musik ist auch einfach nicht meins, ich glaube in jüngeren Jahren, hätte es mich stärker beeindrucken können.

„Nach Mattias“ von Peter Zantingh ist ein puzzleartiger Roman über den Verlust eines Menschen, der mich sehr bewegt hat. Allerdings war es mir dann doch irgendwie zu knapp und am Ende nicht ganz rund. Für Begeisterungsstürme fehlt mir also noch etwas, empfehlen kann ich den Roman dennoch.