Wenn jemand nicht mehr da ist...

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maulwurf123 Avatar

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"Nach Mattias" lautet der Titel eines Romans von Peter Zantingh, welcher Ende Februar diesen Jahres im Diogenes Verlag erscheint.

Zum Inhalt: Nach einem Streit mit seiner Freundin geht Mattias aus dem Haus und kommt nicht mehr wieder. Nie mehr. Sein Tod ist ein Verlust für viele Menschen. Nicht nur Amber trauert um ihn, singt in einem Konzert gegen ihren Schmerz an. Auch Quentin, ein guter Freund des Verstorbenen, welcher gemeinsam mit diesem große Pläne für die Zukunft - den Aufbau eines eigenen Cafés - hatte, muss der Trauer entkommen: Er läuft Kilometer um Kilometer. Kristianne hingegen möchte einfach nur die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überschneiden sich einzig und allein durch Mattias' plötzlichen Tod auf geradezu schicksalhafte Weise. Nach und nach fügen sich ihre jeweiligen Geschichten wie Puzzlesteine zu einem Abbild von Mattias zusammen.

Zugegebenermaßen ist das Buch keine 'leichte' Lektüre. Der Schreibstil ist zwar recht angenehm zu lesen, jedoch hat der Autor sprachlich viel eingearbeitet. Wer also nach einem "kleinen Schmöker für Zwischendurch" sucht, ist hier leider an der falschen Adresse.

Der Roman gibt viel Stoff zum Nachdenken. So kommt der Bonus eines Interviews mit dem Autor am Ende des Buches dem ein oder anderen Leser wirklich gelegen.

Thematisch dreht sich das Buch viel um Verlust, Trauer und Trauerbewältigung. Es zeigt, dass jeder Mensch ein Individuum ist und mit dem großen Thema 'Tod' anders umgeht, seine ganz eigene Art zur Verarbeitung dessen hat.

Insgesamt eine wirklich interessante Lektüre. Leider hat es nicht ganz meine Erwartungen erreicht. So fand ich es doch recht mühsam und langatmig, erst gegen Ende die wahren Umstände über den Tod von der Kernfigur Mattias zu erfahren. Aus diesem Grund drei Sterne.