Wie geht man mit dem Tod eines geliebten Menschen um?

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Worum geht’s?
Mit dem plötzlichen Tod von Mattias hat niemand gerechnet. Weder seine Freundin, noch seine Freunde oder seine Familie. Sie alle haben eigentlich nicht viel gemeinsam, außer der Tatsache, dass sie in irgendeiner Weise mit dem Verstorbenen zu tun hatten und nun versuchen müssen, auf ihre ganz persönliche Art mit dem Verlust umzugehen.


Meine Meinung
Bei diesem Buch tue ich mich wirklich ein wenig schwer damit, meinen Eindruck in Worte zu fassen. Inhaltlich passiert auf den knapp 240 Seiten nämlich eigentlich nicht viel, und die Geschichte lebt von der Vergangenheit, von Erinnerungen und von ganz vielen unterschiedlichen Emotionen. Mich als Leser hat das sehr berührt, auch wenn eigentlich kein durchgehender Handlungsstrang im typischen Verständnis besteht.

Die Themen Tod und Trauer sind meiner Meinung nach relativ schwierig zu behandeln, besonders weil der Umgang mit Verlusten ja etwas sehr persönliches ist. Peter Zantingh hat das in diesem Buch meiner Meinung nach aber ziemlich gut gelöst.

Die verschiedenen Kapitel behandeln immer eine Person, die in irgendeiner Beziehung zu Mattias stand und von seinem Tod beeinflusst wird und tragen deshalb deren Namen. Dabei erhält jeder Charakter seine eigene, ganz persönliche Stimme und Denkweise, die man auch als Leser mal mehr und mal weniger deutlich im Text erkennen kann.

Besonders traurig waren meiner Meinung nach das Kapitel von Amber, der Freundin von Mattias, und das seiner Mutter, da er beiden sehr nahe stand und ihnen wichtig war. Interessant fand ich auch den alkoholkranken Nathan, da er der Geschichte meiner Meinung nach noch eine etwas greifbarere Tragödie beisteuert. Wie Mattias gestorben ist, bleibt nämlich sehr lange in der Schwebe und wird im Endeffekt auch nur durch Subtext aufgelöst. Dadurch bleibt die Spannung beim Leser zwar über den Großteil des Buches erhalten, man muss sich stellenweise aber auch ein wenig durchkämpfen, um es überhaupt bis zur Auflösung zu schaffen.

Insgesamt kam mir die Geschichte ein wenig zu knapp vor, was aber vermutlich daran liegt, dass der Autor einige Kürzungen vorgenommen hat, was er im an die Geschichte anschließenden Interview erwähnt. Wäre das Buch ein wenig Länger gewesen, hätte sich sicherlich auch die Tiefe entwickeln können, die ich so ein wenig vermisst habe.


Fazit
Diese berührende Geschichte über Tod, Trauer und den Umgang mit dem Verlust eines geliebten Menschen war wirklich eine interessante Leseerfahrung für mich. Einige Stellen waren sehr emotional für mich, was die Geschichte für mich aber nicht schlechter gemacht hat.

An anderer Stelle hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, was aber aufgrund der Kürze des Buches nur sehr schwer umsetzbar gewesen wäre.

Insgesamt gibt es von mir dafür vier Bücherstapel