Wunderbares Buch über die Zurückgebliebenen

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Das Buch, wie ein Episodenfilm geschrieben, beginnt nachdem Mattias gestorben ist; und trotzdem ist er das ganze Buch über sehr präsent, weil sein Fehlen bei den Menschen Wellen schlägt, die Mattias' Leben im Großen und Kleinen tangiert hat.

Wie bei einem Nachruf, bekommt man als Leser aus verschiedenen Perspektiven neue Einblicke, was Mattias ausgemacht hat: als Partner, als besten Freund, als Enkel, als Mieter eines Strandhauses, als Gamer, als Sohn...als Mensch. Darüber hinaus blickt man natürlich auch in die Leben der Erzähler und verfolgt mit, wie aus vielen kleinen Mosaiksteinen und Andeutungen ein Gesamtbild entsteht, was mit Mattias eigentlich passiert ist (und wie viele Zufälle dabei mitspielten).

Ein literarisch klug geschriebenes kleines Buch über Menschen, deren Leben ganz zufällig verflochten sind. Die wunderbar konstruierten Figuren mit ihren persönlichen und sehr kompakt geschriebenen Geschichten, sind alle für sich interessant; zusammen entwickeln sie eine Wucht, die mich am Ende voll getroffen hat, gerade auch, wenn man das Buch als Beobachtung und Kommentar der heutigen Gesellschaft mit all ihren Herausforderungen (und als eine Aufforderung, etwas Positives daraus zu machen) liest.