sperrig und spannend
Mit diesem Buch habe ich mich schwergetan und gleichzeitig hat es mich fasziniert.
Kurz zum Inhalt: ein Flugzeug muss wegen eines schweren Gewitters umkehren und kann erst beim zweiten Versuch auf der kleinen Mittelmeerinsel landen, zu der es ursprünglich wollte.
Die Geschichte begleitet acht der Passagiere, die sich teilweise schon kennen oder bald in eine Beziehung zueinander geraten- da ist der todkranke Teenager Vincent mit seinen zwei Eltern, die sich auseinandergelebt haben, die ruhelose Heidi und die Freundesgruppe um Benedikt, der "immer alles zahlt", weil er es sich leisten kann, aber trotzdem nicht glücklich ist.
Schon bald bemerken sie, dass auf der Insel einiges nicht stimmt und sie z.B. bei einer Bootstour nicht weiter hinausfahren können als geplant.
Die kleinen Details verdichten sich schnell und es wird immer mysteriöser, besonders da die Geschichte regelmäßig durch Einschübe eines merkwürdigen Kollegenpaares unterbrochen wird- diese beiden beeinflussen Verlauf der Geschichte auf bemerkenswerte Weise und haben mir besonders gut gefallen.
Warum habe ich mich nun schwergetan?
Zum einen ist da die Sprache. Sie ist verzwirbelt, oft sperrig und wartet mit ungewöhnlichen Satzkonstruktionen und langen Passagen, nur unterbrochen von vielen Kommata, auf.
Nach einiger Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und fand Freude daran, mich auf die Sätze und konstruierten Beschreibungen einzulassen. Dabei entwickelt sich ein feiner Humor, den ich erst auf den zweiten Blick zu schätzen wusste.
Die Geschichte driftet langsam aber unaufhaltsam ins Surreale ab und ich hätte mir vor dem Ende noch mehr Einblicke gewünscht.
Einige Figuren werden vielversprechend angerissen, aber nicht weiter ausgeführt und bleiben dadurch etwas blass.
Seltsam fand ich teilweise auch die Reaktionen der Personen- würde man selbst bei einer sichtbaren Anomalie so reagieren oder gar gleichgültig bleiben? Vielleicht möchte die Autorin damit aber auch deren Hoffnunglosigkeit ausdrücken, indem sie die Figuren Dinge ignorieren läßt, die mich nicht kaltlassen würden.
Auf der positiven Seite: die langsamen, unheimlichen Veränderungen auf der Insel steigern die Spannung und auch wenn mir bei ungefähr der Hälfte des Buches ein Verdacht kam, worum es wirklich gehen könnte (und sich der auch als wahr herausstellte), tat es der Handlung keinen Abbruch, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es endet.
Und es endet wirklich ungewöhnlich und für mich überraschend.
Parallel dazu erfährt man immer mehr über die beiden geheimnisvollen Kollegen, deren abwechselnd eingestreuten Passagen mich besonders fasziniert haben.
Mehr kann ich ohne zu Spoilern nicht verraten, aber es war für mich ein ungewöhnliches Buch, das ich so noch nicht gelesen hatte.
Langweile kam an keiner Stelle auf, auch wenn ich die wechselnden Beziehungen an manchen Stellen nicht nachvollziehen konnte.
Die unüblichen Sätze zeigen, wie reich unsere Sprache doch sein kann und nach etwas anfänglichem Fremdeln habe ich das Lesen genossen. Simone Buchholz versteht es, ihren Roman mit einer sprachlichen Finesse dahinfließen zu lassen, auf die man sich einlassen muss, aber es lohnt sich!
Kurz zum Inhalt: ein Flugzeug muss wegen eines schweren Gewitters umkehren und kann erst beim zweiten Versuch auf der kleinen Mittelmeerinsel landen, zu der es ursprünglich wollte.
Die Geschichte begleitet acht der Passagiere, die sich teilweise schon kennen oder bald in eine Beziehung zueinander geraten- da ist der todkranke Teenager Vincent mit seinen zwei Eltern, die sich auseinandergelebt haben, die ruhelose Heidi und die Freundesgruppe um Benedikt, der "immer alles zahlt", weil er es sich leisten kann, aber trotzdem nicht glücklich ist.
Schon bald bemerken sie, dass auf der Insel einiges nicht stimmt und sie z.B. bei einer Bootstour nicht weiter hinausfahren können als geplant.
Die kleinen Details verdichten sich schnell und es wird immer mysteriöser, besonders da die Geschichte regelmäßig durch Einschübe eines merkwürdigen Kollegenpaares unterbrochen wird- diese beiden beeinflussen Verlauf der Geschichte auf bemerkenswerte Weise und haben mir besonders gut gefallen.
Warum habe ich mich nun schwergetan?
Zum einen ist da die Sprache. Sie ist verzwirbelt, oft sperrig und wartet mit ungewöhnlichen Satzkonstruktionen und langen Passagen, nur unterbrochen von vielen Kommata, auf.
Nach einiger Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und fand Freude daran, mich auf die Sätze und konstruierten Beschreibungen einzulassen. Dabei entwickelt sich ein feiner Humor, den ich erst auf den zweiten Blick zu schätzen wusste.
Die Geschichte driftet langsam aber unaufhaltsam ins Surreale ab und ich hätte mir vor dem Ende noch mehr Einblicke gewünscht.
Einige Figuren werden vielversprechend angerissen, aber nicht weiter ausgeführt und bleiben dadurch etwas blass.
Seltsam fand ich teilweise auch die Reaktionen der Personen- würde man selbst bei einer sichtbaren Anomalie so reagieren oder gar gleichgültig bleiben? Vielleicht möchte die Autorin damit aber auch deren Hoffnunglosigkeit ausdrücken, indem sie die Figuren Dinge ignorieren läßt, die mich nicht kaltlassen würden.
Auf der positiven Seite: die langsamen, unheimlichen Veränderungen auf der Insel steigern die Spannung und auch wenn mir bei ungefähr der Hälfte des Buches ein Verdacht kam, worum es wirklich gehen könnte (und sich der auch als wahr herausstellte), tat es der Handlung keinen Abbruch, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es endet.
Und es endet wirklich ungewöhnlich und für mich überraschend.
Parallel dazu erfährt man immer mehr über die beiden geheimnisvollen Kollegen, deren abwechselnd eingestreuten Passagen mich besonders fasziniert haben.
Mehr kann ich ohne zu Spoilern nicht verraten, aber es war für mich ein ungewöhnliches Buch, das ich so noch nicht gelesen hatte.
Langweile kam an keiner Stelle auf, auch wenn ich die wechselnden Beziehungen an manchen Stellen nicht nachvollziehen konnte.
Die unüblichen Sätze zeigen, wie reich unsere Sprache doch sein kann und nach etwas anfänglichem Fremdeln habe ich das Lesen genossen. Simone Buchholz versteht es, ihren Roman mit einer sprachlichen Finesse dahinfließen zu lassen, auf die man sich einlassen muss, aber es lohnt sich!