Aufwühlend, aber sehr gut
„Nach dem Sturm“ von Vanessa Chan ist ein sehr beeindruckendes Buch, das auch nach Ende der Lektüre noch in einem weiterarbeitet. Einerseits ist es das Thema im Allgemeinen, nämlich die Folgen der japanischen Besetzung in Malaysa, andererseits sind es die Einzelschicksale, die einen nicht unberührt lassen. Diese werden dargestellt innerhalb einer Familiengeschichte und man verfolgt in jedem Kapitel die Geschichte eines anderen Familienmitgliedes. Diese Geschichten sind aufwühlend, dramatisch und traurig, aber auch sehr interessant zu verfolgen. Nach und nach werden die Zusammenhänge klar und entsprechend der Geschichte enden manche Schicksale so gnadenlos, dass man sich manchmal wünschen würde, dass es doch ein Happyend geben könnte. Aber wahrscheinlich macht das gerade das Buch aus: In völliger Klarheit und in zudem sehr klarer Sprache wird deutlich gemacht, dass es innerhalb dieser Zeit nichts zu verharmlosen gibt. Umso schöner sind die Stellen, in denen, trotz des Krieges und der Hoffnungslosigkeit, zumindest kurz die Menschlichkeit durchscheint. Ein sehr gelungenes Buch zu einem Thema, das zumindest mit zuvor nicht so bekannt war.