Kurzgeschichten die (leider) nichts an Aktualität verloren haben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
bookishbesties Avatar

Von

„Noch nie hatte sie jemand so offen mit diesem Wort beschimpft…es schien, als legte es sich um sie wie ein unsichtbarer Mantel, und nur indem sie es mit ihren Gedanken wegstieß, konnte sie verhindern, dass es sie erstickte“

Diane Oliver erzählt in 14 beeindruckenden Kurzgeschichten die Lebensumstände von farbigen Menschen in den 60er Jahren in den Südstaaten von Amerika. Sie beschreibt dabei nicht nur die Gefühlswelt ihrer Protagonisten, sondern zeigt auf, auf welche schockierende Weise die Farbigen behandelt, missachtet und nicht respektiert worden sind. Die Emotionen ihrer Figuren reichen von Resignation, über Kampfgeist zu Stolz und dem unbedingten Willen, etwas zu ändern, die Umstände nicht hinzunehmen. Und trotz diesem Spektrum an Gefühlen bezüglich der politischen Situation, wird auch wunderbar aufgezeigt, dass trotz allem der Alltag weiter gehen muss, Menschen sich verlieben und ihren Platz in der Welt suchen.

Die Geschichten sind voller Leben, schockieren, werfen jede für sich eine Frage auf und hinterfragen den Status quo. Sie zeigen uns den Preis auf, den Farbige in dieser Zeit gezahlt haben und auch den Preis den sie bereit waren zu zahlen, um die Umstände und Gesetze endlich zu ändern. Wäre Diane Oliver noch am Leben, ich denke wir hätten noch viele großartige Werke von ihr lesen können.

Dieses Buch hat grade in der jetzigen Zeit nichts an Aktualität verloren. Es ist wichtig, es ist emotional, es zeigt welche schlimmen Folgen und welches Leid Rassismus mit sich bringt und wieso es deshalb umso wichtiger ist, dass wir aufstehen und uns klar dagegen positionieren. Bitte lest dieses Buch!