Viel zu lernen!
Autorin Diane Oliver starb im Jahr 1966 im Alter von nur 22 Jahren. Heute, 58 Jahre später, erscheinen 14 ihrer Kurzgeschichten im Buch „Nachbarn“. Die Autorin beschreibt den Alltag in Zeiten der offiziell aufgehobenen Rassentrennung in den 1960er Jahren in den Südstaaten der USA. Die meisten Geschichten drehen sich um Rassismus und Diskriminierung schwarzer Menschen, insbesondere von Kindern. Dies führt uns vor Augen, welche seelischen Verletzungen die Menschen erlitten haben müssen. Und man stellt sich unweigerlich die Frage: Sind wir heute nach fast 60 Jahren deutlich weiter? Bei anderen Geschichten spielt die Hautfarbe dem Grunde nach keine Rolle, wenn diese Episoden nicht in dieses Buch eingearbeitet wären. Das Buch ist ein eindringlicher Appell an Vernunft und die Achtung der Menschenwürde. Wenn ein kleiner schwarzer Junge mit Gewalt von erwachsenen weißen Menschen durch einen Anschlag auf das Haus seiner Eltern vom Schulbesuch abgehalten wird, packt einen die Wut und die Scham. Und dies ist das Vermächtnis von Diane Oliver: 300 Seiten zum Lernen!
Das Cover ist meines Erachtens nicht besonders gelungen, die Personen bleiben zu künstlich wirkend.
Das Cover ist meines Erachtens nicht besonders gelungen, die Personen bleiben zu künstlich wirkend.