Mobiltelefon als Falkenmotiv

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zauberberggast Avatar

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Wirklich sehr spannend finde ich die Idee, ein Handy bzw. Smartphone – Versatzstück unserer modernen Zeit – zum Handlungskatalysator zu machen. Etwas, das plötzlich alle haben, ein Allgemeinplatz im Kommunikationswahn unserer Gegenwart ist, wird für zwei Menschen zum schicksalhaften Gegengenstand ihrer individuellen Geschichte, denn sie verlieren bzw. vertauschen es. 

Der anonyme Beginn mit der distanzierten Erzwählweise, in denen die handelnden Figuren mit „Sie“ im Plural eingeführt werden dient dazu, dass sich der Leser mit den Personen, die ihr Handy verloren haben, identifizieren kann und sich denkt: was wäre wenn ich mein Smartphone verlieren würde? Einerseits: der Wert des Telefons ist nicht so groß, aber was ist mit den darauf gespeicherten, unwiederbringlichen Adressen, Nachrichten, Informationen, Fotos? 

Nach dem Prolog wird es persönlicher: wir erfahren dass die Personen, die jeweils ihr Handy verloren haben männlich („Er“) bzw. weiblich („Sie“) sind und ihre jeweilige Geschichte. Allerdings beginnt alles, BEVOR das Telefon verloren wurde, denn „Sie“ und „Er“ werden jeweils getrennt voneinander telefonierend eingeführt. Die Leseprobe endet, wenn Madeline und Jonathan auf ihre Begegnung zusteuern und lassen den Leser gespannt zurück, der diese traumhafte Geschichte zweier Menschen, die sich einfach begegnen müssen, ganz erfahren möchte!

 

“Truth must necessarily be stranger than fiction, for fiction is the creation of the human mind and therefore congenial to it." (G. K. Chesterton)