Witzig und stereotypisch

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Das Buch "Nachrichten von Männern" (Ullstein) von Katja Berlin und Anika Decker handelt von unterschiedlichen Kommunikationstypen, die jeweils in kurzen Kapiteln charakterisiert werden. Ein Kapitel beginnt mit Beispielnachrichten; nicht immer passen diese aber ganz zu der anschließenden Beschreibung. Es handelt sich bei dem Buch jedoch um keinen Ratgeber, sondern um ein humorvolles Werk, das Stereotypen bedient.

Das Cover ist schlicht in Silber mit grüner Schrift gehalten. Die 3D-Optik ist ganz nett und wirkt meines Erachtens in der Hand besser als auf einem Bild. Jedoch hätte das Buch so meine Aufmerksamkeit nicht auf sich gezogen. Angesichts der modernen Thematik hätte ich mir ein moderneres und farbenfroheres Cover vorgestellt, das auch die bunte Vielfalt an Kommunikationstypen widergespiegelt hätte. So erweckt es auf den ersten Blick den Eindruck eines Ratgebers oder einer trockenen Lektüre, was definitiv nicht der Fall ist.

Das Buch ist leicht und witzig geschrieben. Die meisten Typen sind einem selbst so ähnlich schon im medialen Leben untergekommen, sodass sich Parallelen ziehen lassen, und deutlich wird, dass man nicht allein mit den entsprechenden Erfahrungen dasteht. Daher eignet es sich auch zum Austausch, da einige Frauen ihre Erfahrungen darin wiedererkennen und sich so Gesprächsthemen ergeben können. Die Seiten sind dick, sodass diese nicht so leicht kaputt gehen, auch wenn das Buch bei einem feucht-fröhlichen Mädelsabend durchgeblättert wird, um einzelne bestimmte Kapitel zu finden. Jedes Kapitel lässt sich für sich allein lesen, sodass man sich auch einfach einen Typen, der einem zusagt, heraussuchen kann. Es muss also nicht am Stück gelesen werden.

Das Buch ist sowohl für einen unterhaltsamen Mädelsabend als auch zur Aufmunterung als Geschenk für eine (Single-)Frau empfehlenswert. Es ist jedoch nicht geeignet, wenn man einen Ratgeber mit hilfreichen Tipps und Charakterstudie sucht. Vielleicht hilft das Buch aber hier und da auch dabei, mit der ein oder anderen gescheiterten Kommunikation besser umgehen zu können, da der humorvolle und vielleicht auch teilweise überzeichnete Umgang einen klarer sehen bzw. einen anderen Blick einnehmen lassen kann.