Matthew erinnert sich

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liesmal Avatar

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"Simon lächelte ständig und hatte ein großes, rundes Gesicht, das mich an den Mond erinnerte." So beschreibt Matthew seinen Bruder, der drei Jahre älter war als er. Doch eher war Matthew der "große Bruder" - als "Schattenkind" eines Geschwisterkindes, das an einer lebensbedrohlichen Krankheit litt.
Matthew erinnert sich an die Zeit kurz vor Simons Tod. Er spricht von Annabelle, einem kleinen Mädchen, das er während des Versteckspiels mit seinen Freunden auf dem Campingplatz zufällig sieht und beobachtet, wie das Mädchen seine Puppe vorsichtig ins Gras legt, mit Händen und Füßen Erde aushebt, dann die Puppe beerdigt und einen kleinen Hügel aufschüttet. Dann erinnert sich Matthew daran, wie er, obwohl die Eltern es verboten hatten, den Weg zum Strand gelaufen war, wie er sich sein Knie aufgeschlagen hatte und wie sein Bruder Simon, der ihm gefolgt war, ihn auf den Arm genommen, ihn getröstet und nach Hause getragen hat, obwohl er wegen seiner Muskelschwäche eigentlich gar nicht die Kraft besaß. Nur kurze Zeit danach war Simon tot.
Mir gefällt die Geschichte ausnehmend gut. Beim Lesen habe ich sogar vergessen, dass es einen Autor gibt, der die Geschichte geschrieben hat, so gut lässt er Matthews Gedanken sprechen.
Das Cover ist auch sehr ansprechend gestaltet. Die kleine (große) Ameise blickt auf den Mond, der durch eine Leiter mit der Erde verbunden ist. Gern gehe ich den langen Weg mit, den Matthew noch vor sich hat.
Außerdem bin ich gespannt auf das "Heitere", das angekündigt wird durch durch den Hinweis: „Eine bewegende, erheiternde Lektüre voller Poesie“