Die etwas andere Berlingeschichte !

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sven zipperling Avatar

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„Nachtaktiv" von Sophie Senoner, erschienen im Ullstein Verlag, ist schon ein etwas anderes Berlinbuch. Man lernt Heloise in einer Silvesternacht, angetrunken und bekifft, mit ihren Freundinnen Mia und Luise, kennen. Das bekifft und angetrunken sein, zieht sich wie ein roter Faden durch das eine Jahr, welcher der Leser nun mit Heloise geht. Manchmal fragte ich mich schon, ob die Reinkultur in Berlin zusammengebrochen ist oder ob nach meinem Wegzug, Berlin sich in einen Sündenphuhl verwandelt hat. Heloise ist eigentlich Studentin, dass eigentlich sagt alles, und jobt nebenbei in der Redaktion einer kostenlosen Szenezeitung. Und was schreibt sie ? Eine Kolumne über ihr ( l -) ( Liebes-)  Leben. Während ihre Freundinnen neue Wege gehen. Rennt Heloise ihrer Vergangenheit hinterher und stürzt sich in eingebildete Liebesabenteuer. Sex, ist auch in der heutigen Zeit nicht mit Liebe zu verwechseln. Die Abenteuer stellen sich entweder als Flop oder zum Höhepunkt des Romans, als die große Hoffnung heraus. Freundin Mia geht Hinwegen eigene Wege und bewirbt sich um ein Schauspielstudium in Spanien. Freundin Luise findet in Freund Tim ihre Erfüllung. Nur Heloise ist alleine und gibt sich auch dieser Trauer mit voller Hingabe hin. Vorweg macht sie sich jedoch noch auf die Suche nach ihrem Ex Philipp. Eine Reise nach Indien, eine Yogaerfahrungskurs und eine spezielle Krankheit, sind rückblickend zu verbuchen. Der Roman offenbart stellenweise viele Einblicke in die Denkweise der heutigen Generation 20+ und läßt den Leser immer wieder schmunzeln. Das Gefühlschaos der Heutigen ist anders, aber das Grundmuster ist das Alte. Der Roman, ist leider stellenweise ziemlich langatmig, was die Dynamik der Handlung abträglich ist. Vielleicht habe ich auch deswegen den Roman desöfteren zur Seite gelegt und mich anderen Büchern gewidmet.