Schwerfällige Handlung vor eindrucksvollem Naturkatastrophen-Setting
Elisa ist eine junge Frau, die nach einigen Schicksalsschlägen unter einer Angststörung mit Panikattacken leidet und infolgedessen tablettenabhängig geworden ist. Wasser triggert sie, da ihre Schwester bei einem Segelausflug verstarb. Als eine Sturmflut gigantischen Ausmaßes auf ihren Wohnort Bad Seeberg nahe der Ostsee zukommt, schafft sie es nicht rechtzeitig zu fliehen und landet schließlich im Haus des Nachbarehepaars. Die Naturkatastrophe bleibt jedoch nicht das einzige Problem, denn die schicksalhaften Ereignisse rund um ihre Familie scheinen Elisa einzuholen. Der als Mörder verhaftete Ex-Mann ihrer Schwester, Paul, kann aufgrund der Sturmflut aus der JVA entfliehen. Er hat Rache geschworen und macht sich auf in Richtung Bad Seeberg. Zudem funkt sie in ihrer Panik ihren eigenen Ex-Mann, Max, an, der sich ebenfalls auf den Weg macht. Das Buch thematisiert parallel den Umgang mit den akuten, lebensbedrohlichen Naturereignissen und rollt die Ereignisse aus Elisas Vergangenheit neu auf. Und auch mit dem Nachbarsehepaar stimmt etwas nicht…
Elisa ist die zentrale Protagonistin des Buchs, erzählt wird jedoch aus multiplen Perspektiven. Zum einen aus Elisa’s, dann aus Paul’s beginnend mit seinem Ausbruch aus der JVA, aus Max‘ beginnend mit seinem Einsatz für das THW und aus Vera’s (Elisa’s Nachbarin) beginnend mit deren Vorbereitungen auf die angekündigte Flut. Zusätzlich wird man als Leser immer wieder mit Auszügen aus einem Tagebuch konfrontiert, dessen Schreiberin erst gegen Ende offengelegt wird. Man gewinnt aber relativ schnell einen Verdacht, um wen es sich handeln könnte. Mich hat diese Flut an Perspektiven teilweise etwas überfordert und ich bin mir letztlich nicht sicher, ob es sie alle gebraucht hätte, um die Geschichte rüberzubringen. Vielmehr hatte ich den Eindruck, die Vielzahl an Handlungssträngen hat es stellenweise unnötig gestreckt und so eher Spannung rausgenommen als reingebracht. Als Beispiel hierfür seien die recht ausführlichen Beschreibungen von Max‘ Einsatz für das THW genannt, die dem Plot eigentlich nichts beigetragen haben. Dass er für das THW arbeitet und gut darin ist, hätte man als Leser auch in 5 Seiten verstanden.
Der Prolog und Beginn hat mir zunächst sehr gut gefallen und ich war auf eine spannende und nervenaufreibende Handlung eingestellt. Das Buch entwickelt sich aber leider in den ersten zwei Dritteln nur sehr langsam und zieht sich für meinen Geschmack, sodass es mir zwischendurch schwer gefallen ist, dran zu bleiben. Leider schafft es die Autorin nach meinem Empfinden über große Strecken hinweg nicht wirklich, Spannung aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Ich denke, dies hängt insbesondere mit den ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Handlungsstränge der Personen zusammen, in denen aber irgendwie nicht wirklich viel passiert. Die Geschichte hätte für mich deutlich mehr Tempo haben können. Im letzten Teil reißt die Autorin das Ruder dann jedoch noch einmal etwas herum, endlich passieren ein paar Ereignisse Schlag auf Schlag hintereinander und man wird durch unerwartete Wendungen überrascht.
Mit den Charakteren habe ich mich nur schwer anfreunden können. Elisa war für mich keine Person zum Identifizieren, ihre Labilität, Tablettensucht und Schwerfälligkeit macht es einem wirklich schwer, sie zu mögen. Auch die anderen Figuren waren mir nicht wirklich sympathisch, am ehesten vielleicht noch die Nachbarin Vera, die aber für die Handlung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Schade fand ich auch, dass man als Leser relativ lange einen sehr einseitigen Eindruck der einzelnen erzählenden Figuren erhält. Gerade mit Hinblick auf die Plottwists am Ende hätte es sich angeboten, mal ein paar Zweifel zu streuen und den Leser dazu zu bringen, die Charaktere und deren Motive zu hinterfragen. Das hätte es deutlich spannender gemacht.
Insgesamt vergebe ich nur eine eingeschränkte Leseempfehlung, mein Fall war dieses Buch nicht. Größter Kritikpunkt ist hierbei die zu langsam voranschreitende Handlung über weite Teile des Buchs, wodurch es erheblich an Spannung einbüßt. Einen halben Stern Bonus gibt es für die überraschenden Wendungen im letzten Teil, dieser reißt es wieder etwas heraus. Gut gefallen hat mir außerdem das außergewöhnliche Setting der Naturkatastrophe, das eine durchgehend bedrückende Atmosphäre kreiert. 3,5 Sterne!
Elisa ist die zentrale Protagonistin des Buchs, erzählt wird jedoch aus multiplen Perspektiven. Zum einen aus Elisa’s, dann aus Paul’s beginnend mit seinem Ausbruch aus der JVA, aus Max‘ beginnend mit seinem Einsatz für das THW und aus Vera’s (Elisa’s Nachbarin) beginnend mit deren Vorbereitungen auf die angekündigte Flut. Zusätzlich wird man als Leser immer wieder mit Auszügen aus einem Tagebuch konfrontiert, dessen Schreiberin erst gegen Ende offengelegt wird. Man gewinnt aber relativ schnell einen Verdacht, um wen es sich handeln könnte. Mich hat diese Flut an Perspektiven teilweise etwas überfordert und ich bin mir letztlich nicht sicher, ob es sie alle gebraucht hätte, um die Geschichte rüberzubringen. Vielmehr hatte ich den Eindruck, die Vielzahl an Handlungssträngen hat es stellenweise unnötig gestreckt und so eher Spannung rausgenommen als reingebracht. Als Beispiel hierfür seien die recht ausführlichen Beschreibungen von Max‘ Einsatz für das THW genannt, die dem Plot eigentlich nichts beigetragen haben. Dass er für das THW arbeitet und gut darin ist, hätte man als Leser auch in 5 Seiten verstanden.
Der Prolog und Beginn hat mir zunächst sehr gut gefallen und ich war auf eine spannende und nervenaufreibende Handlung eingestellt. Das Buch entwickelt sich aber leider in den ersten zwei Dritteln nur sehr langsam und zieht sich für meinen Geschmack, sodass es mir zwischendurch schwer gefallen ist, dran zu bleiben. Leider schafft es die Autorin nach meinem Empfinden über große Strecken hinweg nicht wirklich, Spannung aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Ich denke, dies hängt insbesondere mit den ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Handlungsstränge der Personen zusammen, in denen aber irgendwie nicht wirklich viel passiert. Die Geschichte hätte für mich deutlich mehr Tempo haben können. Im letzten Teil reißt die Autorin das Ruder dann jedoch noch einmal etwas herum, endlich passieren ein paar Ereignisse Schlag auf Schlag hintereinander und man wird durch unerwartete Wendungen überrascht.
Mit den Charakteren habe ich mich nur schwer anfreunden können. Elisa war für mich keine Person zum Identifizieren, ihre Labilität, Tablettensucht und Schwerfälligkeit macht es einem wirklich schwer, sie zu mögen. Auch die anderen Figuren waren mir nicht wirklich sympathisch, am ehesten vielleicht noch die Nachbarin Vera, die aber für die Handlung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Schade fand ich auch, dass man als Leser relativ lange einen sehr einseitigen Eindruck der einzelnen erzählenden Figuren erhält. Gerade mit Hinblick auf die Plottwists am Ende hätte es sich angeboten, mal ein paar Zweifel zu streuen und den Leser dazu zu bringen, die Charaktere und deren Motive zu hinterfragen. Das hätte es deutlich spannender gemacht.
Insgesamt vergebe ich nur eine eingeschränkte Leseempfehlung, mein Fall war dieses Buch nicht. Größter Kritikpunkt ist hierbei die zu langsam voranschreitende Handlung über weite Teile des Buchs, wodurch es erheblich an Spannung einbüßt. Einen halben Stern Bonus gibt es für die überraschenden Wendungen im letzten Teil, dieser reißt es wieder etwas heraus. Gut gefallen hat mir außerdem das außergewöhnliche Setting der Naturkatastrophe, das eine durchgehend bedrückende Atmosphäre kreiert. 3,5 Sterne!