Offen und ehrliche Lebenserfahrung

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isabellepf Avatar

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Die Autorin Amy Liptrot, beschreibt in ihrem Roman, Schonungslos und ehrlicher über ihre Kindheit, ihr wildes Leben, ihre Drogen und Alkohol abztürze und der darauffolgende Entzug, der ihren Alltag bestimmt hat.

Mit Anfang dreißig, verschlägt es die britische Journalistin Amy Liptrot wieder zurück an den Ort ihrer Kindheit. Gross geworden ist sie in Orkney, eine kleine Insel, die dünn besiedelt und wohl die abgelegenste Region Schottlands ist.
Hier schwimmt sie morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage  als Vogelwärterin an denen sie geschützte und seltene Vogelarten auf ihrer Reise begleitet und taucht in den Nächten auf der Suche  nach den Nordlichtern die irgendwo im Dunkeln strahlen, unter.

Nach zehn Jahren der Drogen und Alkoholsucht, gibt ihr die einzigartige Landschaft Orkneys wieder die ursprüngliche Kraft zurück, den Boden unter ihren Füssen zu gewinnen. Sie erzählt von ihrer Kindheit, den Aufbruch nach Edingburgh, und wie es sie weiter in das pulsierende Stadtleben Londons gezogen hat. Unverblümt und schonungslos ehrlich, erzählt Amy Liptrot auch, von ihrem wilden Leben, den Drogen und den Alkoholabstürzen die ihren ständigen Alltag bestimmt haben. Sie kehrt zurück zu ihren Wurzeln zur entlegenste Insel, macht einen Entzug und begenet nicht nur der Schönheit der Natur sonder auch sich selbst mit neuen Augen.

Die Autorin Amy Liptrot, beschreibt sehr offen und ehrlich über ihre aktive Alkoholsucht und der anschliessenden strikten Abstinenz. Durch ihren sehr angenehm und wortgewandt fliessenden Schreibstil lässt sie ihre Leser an ihrem wilden und teilweise auch sehr einsamen Leben teilhaben. Ich war geschockt und fasziniert zugleich, welchen Einfluss der Alkohol nicht nur auf Ihr Leben, sonder auch auf ihr Umfeld, Freunde und Familie hatte. Immer öfter gibt sie dem Alkohol nach und flüchtet in die Berauschende Welt, die durch den Alkoholkonsum vernebelt dargestellt wurde. Doch als unkontrollierte Krämpfe und Zuckungen die Regel werden, wusste sie, das sie dem Alkohol trotzdem musste. Sie besucht auf Papay AA-Treffen, lernt neue Leute kennen und bemüht sich dem Drang nach permanentem Alkohol zu widerstehen. Die entlegenste Insel Orkney gibt ihr schlussendlich die Kraft um ins Leben zurück zu finden, um die raue Landschaft, die Schönheit der Natur, und die dort zu findenden Lebewesen sowie ihr eigenes Leben und sich selbst wieder mit neuen Augen zu begegnen.
Doch neben ihrer deutlich und klar dargestellten Sucht,  springt sie für mich manchmal etwas zu Sprunghaft durch ihr Leben, und versinkt teilweise zu sehr in ihren Schilderungen und Beschreibungen wodurch sich einzelne Abschnitte etwas in die Länge gezogen haben.

Ihr exzessives und Alkoholbestimmtes Leben ihre Heilung und strikte Abstinenz rundet sie zu einem sehr harmonischen Ende ab, das mir zum Schluss sehr gut gefallen hat.

In Nachtlichter, beschreibt die britische Journalistin Amy Liftrot schonungslos und ehrlich ihre Lebenserfahrung über Sucht und Heilung und der rauen Landschaft der Orkneyinseln. Erschreckende und faszinierende Blickwinkel und Erfahrungen, indem sie ihre Leser an ihrem Leben teilhaben lässt. Lesenswert.