Mischung aus Krimi und Inception

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zankat93 Avatar

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Der Roman beginnt vielversprechend: Die Idee rund um Träume und die Albe ist mystisch und interessant, die zwischengeschalteten Intermezzo-Texte wecken Neugier und lassen erahnen, dass hinter der Geschichte mehr steckt. Doch leider bleibt es bei diesem Potenzial – denn wirklich mitreißend wird das Buch nicht.

Der Roman liest sich größtenteils wie ein Krimi, doch ohne anwachsende Bedrohung oder spürbare Spannung. Eine der ersten wirklich aufregenden Szenen wird schlicht übersprungen, was extrem frustrierend ist. Und das passiert nicht nur einmal: Auch später wird ein vielversprechender Action-Moment nahe dem Finale abrupt abgeschnitten, sodass die Handlung einfach Tage später weitergeht, als wäre nichts gewesen.

Hinzu kommt, dass es schwerfällt, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Auch die Protagonistin selbst bleibt schwer greifbar. Ihre Entscheidungen – etwa der plötzliche Besuch bei ihrer Großmutter oder das überraschende Treffen mit ihrem Vater – wirken beliebig und nicht nachvollziehbar, da ihre Gedanken und Motive kaum beleuchtet werden, zudem wirkt sie oft trotzig und verschlossen. Auch die Nebenfiguren bleiben blass, da man das Gefühl hat,Isra mag eigentlich kaum jemanden.

Auch die Liebesgeschichte überzeugt nicht (kann man kaum so nennen, sie wirkt wenig absichtsvoll, sondern „passiert“ einfach). Es gibt keine spürbare Entwicklung, keine Emotionen – und dann kommt plötzlich ein Kuss aus dem Nichts. Der Love Interest bleibt dabei leider eher nichtssagend, dass seine Rolle in der Geschichte wenig ins Gewicht fällt.

Insgesamt bleibt der Roman hinter seinen Möglichkeiten zurück. Er hat interessante Elemente doch die Umsetzung scheitert an einer wenig mitreißenden Story, einer mürrischen Hauptfigur, blassen Charakteren und einer Handlung, die leider öfters abbricht, wenn es spannend wird.