Der Tote am Brenner

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lerchie Avatar

Von

Er war auf dem Weg zur Arbeit, als er einen Zahn fand. Und dann war da noch was Feuchtes. Er ging die Spur zurück und sah noch etwas. Er bückte sich und sah, was es war.
Grauner schwitzte. Er schleppte sich zur Toilette und steckte den Kopf unter den Wasserhahn. Das kalte Wasser tat gut. Auf dem Rückweg ins Büro kam ihm der Ispettore Saltapepe entgegen. Sie mussten hoch zum Brenner. Doch nur wenn es um eine Leiche ginge… Und es ging um Teile einer solchen. Grauner mochte die Autobahn, jedoch nicht, wenn er selbst darauf fahren musste.
Als Grauner erfuhr, dass die Fundstücke schon am frühen Morgen gefunden worden waren, schimpfte er zunächst los, weil sie so spät erst gerufen worden waren. Die Bürgermeisterin gab ihre Erklärungen ab und sie zeigte Grauner, was sie gefunden hatten. Kurz nach vier kam ein Polizist angerannt und flüsterte dem Commissario den Fundort ins Ohr. Denn überall lauschte die Presse. Und inzwischen war bestimmt auch Staatsanwalt Belli eingetroffen. Den er abfangen musste, bevor er mit der Presse sprechen würde.
Die Bürgermeisterin war wohl in den Hauptort Gossensass zurückgekehrt. Sie sollte ihnen den Hof des Toten zeigen. Am Hof kamen sie zunächst nicht weiter, der Hund war nicht ungefährlich, er musste müde werden. Grauner bat die Wieser ihm etwas über den Toten zu erzählen, doch viel gab es da nicht. Der Sohn war auf der Wiese tödlich verunglückt, die Ehefrau auch bereits verstorben und die Tochter ausgewandert, wohnte wohl in Barcelona. Nur Karten hatte der Mann gespielt mit seinen drei Kollegen: Dem Simon, dem Luis und dem Einarmigen, von dem sie aber den Namen nicht wusste. Der Hund hatte aufgehört zu bellen und Grauner stellte ihm Wasser hin und bat die Bürgermeisterin mitzukommen. Saltapepe stellte fest, dass diese Tat anders war, als das, was sie sonst zu bearbeiten hatten. Ein Mann, zu Tode geschleift, war nicht irgendein Mord, das war eine Hinrichtung. Es erinnerte ihn an seine Zeit beim Antimafia-Kommando.
Grauner sah sich im Schlafzimmer um schaute auf die am Boden liegenden Zettel. Er sah sich um, Saltapepe tat es ihm gleich und als er sich wieder umdrehte, sah er die Visitenkarte, die Grauner gesehen hatte, nicht mehr liegen. Brauner hatte eine Hand in seiner Lederjacke und Saltapepe sah, dass er sie zur Faust geballt hatte.
Die Buchbeschreibung
Im Schatten der Südtiroler Alpen ermittelt Commissario Grauner in seinem persönlichsten Fall.
Am sagenumwobenen Brennerpass, inmitten der Alpenidylle zwischen Südtirol und Österreich, müssen Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe einen grausamen Mord aufklären. Ein alter Mann wurde an ein Pferd gebunden zu Tode geschleift. Er lebte zurückgezogen, spielte manchmal mit seinen schweigsamen Freunden aus Jugendtagen eine Partie Karten. Als diese befragt werden sollen, verschwindet einer von ihnen spurlos. Die Ermittlungen führen den Commissario bis in die dunkelsten Abschnitte der Südtiroler Geschichte. Und ein alter Koffer birgt Hinweise darauf, dass der Fall mit der tödlichen Tragödie auf dem Hof von Grauners Eltern zusammenhängen könnte. Für die er auch heute, nach so vielen Jahren, keine Erklärung hat. Am Brenner, dort, wo einst Staatsmänner, Schriftsteller, Händler und Weltenbummler Station machten, ist die Ruhe der Nacht trügerisch.
Die Leseprobe ließ sich sehr gut lesen. Sie war spannend, denn wer schleift einen Körper durch die Gegend und das vermutlich auch noch mit einem Fahrzeug! Mir gefiel, wie Grauner mit dem Hund umging, sich austoben lassen und dann Wasser geben. Dabei wollte Saltapepe ihn erschießen. Der Hund jedoch tat nur seine Pflicht, er wusste ja schließlich nicht, dass sein Herrchen nicht mehr ist. Was war das mit der Visitenkarte, die Grauner aufgehoben hat? Man soll doch am Tatort nichts verändern? Ich bin neugierig geworden und möchte gerne weiterlesen, daher würde ich mich über einen Buchgewinn freuen.