Makabrer Mord führt in Grauners Vergangenheit

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nicky_g Avatar

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Commissario Grauner und Ispettore Saltapepe ermitteln wieder mit ihrem Team. Diesmal werden sie an den Brenner gerufen, wo ein alter Mann brutal ermordet wurde. Bei der Durchsuchung seines Hauses entdeckt Grauner eine Visitenkarte mit einem nur allzu bekannten Namen: Peter Geisler. Dieser wurde damals in der Nähe des Hofes gesehen, als Grauners Eltern tot aufgefunden wurden, aber er war da schon längst tot. Wieso gibt es jetzt erneut eine Verbindung? Was ist damals wirklich passiert?

Es handelt sich hierbei um den mittlerweile dritten Fall von Grauner und seinem Kollegen Saltapepe. Auch wenn man nicht zwingend die ersten beiden Teile kennen muss, so ist es doch hilfreich.

Die Sprache ist erneut sehr bildhaft, wenn zum Beispiel von der heißdicken Luft gesprochen wird, die man fast zu Knödeln formen kann. So macht Lesen Spaß, auch wenn sich der Fall als äußerst makaber und spektakulär erweist.

Auch die regionale Kenntnis ist sehr detailliert und mit viel Lokalkolorit gezeichnet, was sich vor allem bei den auftretenden Personen bemerkbar macht, die individuell mit ihren Ecken, Kanten und Macken die Handlung bereichern. Dabei sei besonders der Satzbau hervorzuheben, der die emotionale Stimmung einer Figur gut vermittelt, wie z. B. als Grauner mit dem Taxi durch Berlin fährt und alles vorbeihuscht, abgehetzt wirkt.
Manche verwirrenden Einschiebungen von Geschehnissen kann man nicht unmittelbar zuordnen, was die Leseneugier weckt, so dass es schwer fällt, den Roman aus den Händen zu legen.

Der Roman hält sich zudem nicht mit epischer Breite an unnötigem Wissen auf, sondern bringt präzise auf den Punkt, ohne dabei das Gefühl zu vermitteln, man wäre zu kurz gekommen.

Und wenn man dann glaubt, am Ende alles durchschaut zu haben, kommt ein Epilog, den man nicht erwartet hätte und der vielleicht, hoffentlich auf einen vierten Band hindeutet.