Emanzipation und Selbstbestimmung bei sommerlichen Südfrankreich-Vibes

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Eine Villa mit Pool im sonnigen Südfrankreich, eigentlich der perfekte Ort um den Sommer zu verbringen.
Lea kommt hierher, um Abstand von ihrer gescheiterten Beziehung mit Toni zu gewinnen und gleichzeitig Erholung vom stressigen Berufsleben zu haben.
Verordnet wurde eher diese Urlaub von ihrer Mutter Brigitte, mit der sie ein sehr besondere Beziehung hat.
Gleich in der ersten sommerlichen Nacht lernt sie im Garten der Villa Alice kennen. Diese Begegnung wird Leas Sommer schicksalshaft verändern. Sie lernt, Émile, Alice Bruder, kennen einen schönen, politisch engagierten jungen Mann.
Was sich bisher wie eine sommerlich leichte Liebesgeschichte anhört,
(be-)schreibt Annika Landsteiner zwar auch in ihrem Roman, doch gleichzeitig schafft sie es, geschickt Themen mit denen jede Frau konfrontiert wird und im Laufe des Lebens zu kämpfen hat mit einzuflechten. Wer entscheidet über meinen Körper? Wer entscheidet, wie ich zu leben und wen ich zu lieben habe? Warum liegt die Macht so oft bei Männern? Wie verändert Mutterschaft? Wie respektiert ist eine Entscheidung gegen ein Leben als Mutter? Warum können Männer das überhaupt nicht nachvollziehen?
Alles gewichtige, ernste Themen, die aber dank der sommerlichen Südfrankreich-Vibes gut zu ertragen und lesen sind. Diese Oberflächlichkeit könnte aber auch ein kleiner Kritikpunkt sein, je nachdem, was man als Leser erwartet.
Für mich war es ein toller Sommerroman, nicht zu kitschig und mit wirklich guten Denkanstößen zur Selbstbestimmung und Emanzipation, die auch heute für Frauen immer noch nötig sind.