Allenfalls die Lautstärke eines mittleren Lastwagens...

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hhal1985 Avatar

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... so wird das Schnarchen von Markus an einer Stelle beschrieben. Immerhin nicht so laut wie ein Presslufthammer, was es durchaus auch gibt. Trotzdem hält es nachts kein Mensch in einem Raum mit ihm aus. Selbst aus dem "Schnarcherzimmer" fliegt er gleich wieder raus und auch seine One-Night-Stands dauern meistens nicht mal eine Nacht, da die Frauen schon viel früher das Weite suchen. Als Markus sich aber in seine Nachbarin Lena verliebt, möchte er verhindern, dass sich dieses Szenario wiederholt. Also hält er sich einfach die ganze Nacht wach. Da dies keine Dauerlösung darstellt, beginnt nun ein Kampf der beiden gegen Markus‘ Nase…

Der größte Teil der Geschichte ist autobiographisch, so dass der Autor weiß, wovon er spricht. Auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise berichtet er über das harte Los eines Schnarchers und das noch härtere Los seines "Opfers", ohne aber das Thema ins Lächerliche zu ziehen.

Den meisten Charakteren fehlt leider ein bisschen die Individualität, da sie doch etwas stereotyp wirken. Die beiden Hauptpersonen sind vor allem damit beschäftigt, das Schnarchproblem zu lösen und scheinen sonst ein normales, durchschnittliches Paar zu sein. Toni und Anna, die besten Freunde der beiden, die immer mal wieder ins Spiel kommen, sind genauso, wie man sich "standardmäßig“ beste Freunde vorstellt. Insgesamt bekommen die Nebencharaktere meistens nur ein Attribut zugesprochen, das sie auszeichnet und das war’s dann auch. Hier hätte man sicher noch etwas mehr rausholen können, da gute Nebencharaktere gerade in einer solchen Geschichte für sehr viel Spaß sorgen können

Das nicht besonders dicke Buch liest sich sehr schnell und flüssig. Zielgerichtet wird die Handlung vorangetrieben, wobei die einzelnen Szenen in der gerade richtigen Ausführlichkeit beschrieben werden, so dass sich nichts in die Länge zieht.

Die Geschichte reißt einen sicherlich nicht so sehr mit, dass man das Buch nicht weglegen kann. Dies kann aber auch gar nicht der Anspruch eines derartigen Romans sein, der als typische "Unterhaltungsliteratur“ bezeichnet werden kann. "Nachts im Sägewerk“ ist einfach ein gutes und lesenswertes Buch für zwischendurch – nicht mehr, aber auch nicht weniger.