Nachts im Sägewerk

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Markus Göttig, Nachts im Sägewerk, Ullstein, 2010, 217 Seiten, 8,95€

Markus hat ein Problem: er schnarcht. Und zwar so sehr, dass er beim gemeinsamen Urlaub mit Freunden sogar aus dem Schnarcherzimmer rausfliegt. Allerdings hat das auch seine guten Seiten, denn bei One-Night-Stands kann er sicher sein, dass die Frau bereits schon in der Nacht flieht und er sich keine Ausrede ausdenken muss, um sie loszuwerden. Doch dann lernt er Lena kennen und lieben. Zuerst bleibt er in den Nächten mit ihr einfach wach, damit sie nichts von seinem Schnarchen mitbekommt, doch es ist abzusehen, dass das irgendwann nicht mehr funktioniert. So kommt es dann auch. Total schockiert von seiner Schnarchattacke verlangt sie von ihm, etwas dagegen zu unternehmen. Doch allerlei Anti-Schnarch-Gadgets bringen nicht den gewünschten Erfolg. Total entnervt flüchtet Lena zu ihrer Schwester und stellt sich die Frage, wie die Zukunft mit Markus wohl aussehen wird. Sie wünscht sich so sehr, nach einer geruhsamen Nacht neben ihrem Freund aufzuwachen. Um seine Beziehung zu retten, lässt Markus die Nase operieren, doch das verstärkt das Schnarchen nur noch mehr. Die letzte Möglichkeit: ein Schlaflabor. Leider stellt sich dort heraus, dass Markus nur ein ganz normaler Schnarcher und vollkommen gesund ist. Er wird zu einem Zahnarzt geschickt, der ein Spezialist auf dem Gebiet des Schnarchens sein soll. Lena hat indes völlig resigniert. Jedoch bekommt Markus von dem Zahnarzt eine nicht gerade ansehnliche, aber dafür sehr effektive Zahnspange. Nun steht der Hochzeit nichts im Wege, vorausgesetz er hat die Spange für die Hochzeitsnacht nicht vergessen. - Ende gut, alles gut.

Der Protagonist ist ein typischer Mann, doch ein bischen mehr Einfühlungsvermögen hätte ich mir manchmal schon von ihm gewünscht. Der Schreibstil ist locker flockig und leicht zu lesen.

Ein gutes Buch für die anspruchslose Unterhaltung zwischendurch.