Distanz

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pewie Avatar

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Klappentext
Eine Mutter stirbt – eine Tochter, die bis dahin auf Distanz zu ihr gegangen ist, wird so mit der Vergangenheit konfrontiert. Hinzu kommt die überraschende Enthüllung eines Bekannten, die alle eigenen Erinnerungen und die Erzählungen der Mutter in ein neues Licht rückt. Das Schicksal der Mutter während des Zweiten Weltkriegs – auf der Flucht aus Ostpreußen und im Deutschland der Nachkriegszeit – wird mit ungeheurer Intensität, Bildkraft und Dichte geschildert.
Meinung
Ist das Buch eine Biographie über die Mutter der Autorin oder eine fiktive Geschichte, vielleicht beides. Es hat sich beim Lesen so angefühlt. Die Distanz und gleichzeitig die Suche nach Nähe, so ein Mutter / Tochter Verhältnis hatte ich auch und ich weiß von vielen anderen. Es scheint normal zu sein das Mütter ihren Töchtern nicht alles erzählen, vor allem wenn es um Erfahrungen im Krieg, auf der Flucht und dem Beginn in einer neuen Heimat geht. Wollen sie ihre Töchter schützen, sie nicht belasten oder ist es wenn man nicht mehr darüber spricht nicht wahr, es verschwindet am Horizont.
Das Buch war in kleinen Bildern gewaltig, schwer zu verdauen, weil es trotzdem sperrig zu lesen war. Manchmal sind großformatige Bilder leichter zu verstehen.
Die vielen Themenwechsel, das Leben der Ich Erzählerin auf einer schwedischen Insel, die Organisation der Beerdigung der Mutter mit allen dazu gehörigen Aufgaben und die Erzählungen von einem Freund der Verstorbenen der versucht Verständnis für das Verhalten der Toten zu wecken, machen das Buch für mich zu einer schweren Lektüre.
Die Vorstellungskraft für das Geschehene ist da, aber es hätte vielleicht etwas mehr Nähe von Seiten der Ich Erzählerin gebraucht, damit das Buch die benötigte Empathie vermittelt.