Kriegstrauma trifft Poesie

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Der teils autobiographische Roman beschreibt eine Familiengeschichte, die glücklich und harmonisch in Ostpreußen begann und in einem großen Kriegstrauma endet. Die Tochter erzählt hierbei die Geschichte ihrer Mutter. Die lange stumm geblieben ist im Angesicht des Grauens, dass sie erleben musste. Es ist eine große Familie. Die Eltern leben mit ihren fünf Kindern auf einem Hof in Ostpreußen. Ein sechstes Kind stirbt noch als Baby aufgrund eines Herzfehlers. Dann bricht der Krieg aus und die Familie beginnt zu zerbrechen. Nicht nur äußerlich, durch die Kriegsgewalten sondern auch innerlich, durch Traumata und Verlust.
Die Mutter bleibt allein zurück, ihre Familie in alle Winde verstreut. Selbst findet sie kein Glück mehr. Klammert sich an Menschen, die ihr begegnen. An ihre Tochter die ihr ein und alles ist. Doch ihre Trauer und Verlorenheit hat sie hart und kalt gemacht. Stets ist sie auf der Suche nach Verlorenem und ihrem früherem Leben.
Astrid Seeberger beschreibt diese traurige und bedrückende Geschichte mit so unglaublich viel Poesie und Feingefühl, dass es die Seele berührt. In kaum einem anderen Roman begreift man so schmerzlich, was der Krieg aus unserer Eltern/Großelterngeneration gemacht hat. Wie er ihr Leben zerstört hat und damit auch ein Teil unseres Lebens. Denn es fällt schwer selber glücklich zu sein, wenn es die eigenen Eltern nicht sind. Und deshalb ist es wichtig ihre Geschichten zu erzählen, damit so etwas nie wieder passiert. Damit wir sie verstehen lernen und begreifen, dass ihr Tun und Handeln keine Lieblosigkeit sondern nur Verzweiflung ist.