Sehr fordernd!

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*olivia* Avatar

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Nächstes Jahr in Berlin - Astrid Seeberger

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir der Schreibstil den Einstieg ins Buch sehr erschwert hat.
Mir erschlossen sich Zusammenhänge und der sogenannte rote Faden erst recht spät. Nahezu zum Ende hin.
Im Nachgang hat mich die Geschichte sehr berührt. So ein trauriges und einsames Leben, gebeutelt von der Geschichte und den Kriegen und den Enttäuschungen immer wieder allein gelassen zu werden.
Unvorstellbar.

Wir steigen mit der Autorin gemeinsam direkt beim Tod ihrer Mutter ein.
Das Verhältnis ist sehr kühl und unnahbar zwischen den beiden Frauen.

Als wir tiefer in die Geschichte einsteigen, lernen wir ihre Mutter besser kennen und erleben eine völlig andere Umgangsweise mit ihrer Tochter, so dass sich mir hinterher noch immer nicht richtig erschließt, warum das Verhältnis so kühl war.

Die Familiengeschichte ist überaus tragisch. Vor allem die Mutter Rose trifft es immer wieder hart.
Sie lernt nie damit umzugehen und ertrinkt förmlich in ihrer Trauer. Verluste zu erleben und zu verarbeiten schafft sie bis zum Ende nicht. Daraus ergibt sich wohl recht eindeutig, dass sie ihre Tochter umso fester zu halten versucht.

Die Autorin schreibt sehr detailliert, dennoch wird der Leser durch die kurzen Sätze immer wieder herausgerissen.

Trotzdem werde ich es mit dem Buch, welches die nachfolgende Zeitgeschichte beschreibt versuchen.

Kein Buch für zwischendurch, es fordert den Leser sehr.