Selbsttherapie

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msl_kl Avatar

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Astrid Seeberger schildert in ihrem Buch, wie sie den Tod ihrer Mutter erlebt hat und welche Gedanken sie danach umtreiben. Sie schreibt die Lebensgeschichte ihrer Mutter nieder, die, kriegsbedingt, nicht sonderlich glücklich verlaufen ist. Eigentlich lese ich solche Familiengeschichte gerne, vor allem dann, wenn ein Tatsachenbericht dahinter steckt. Mich konnte diese Geschichte jedoch überhaupt nicht abholen. Ich fand keinerlei Zugang zu den Protagonisten, fand sie fast schon unsympathisch. Auf mich wirkte das Geschriebene sehr unterkühlt und sachlich. Mir fehlte ein klarer roter Faden in der Erzählung. So waren es aneinandergereihte Episoden aus dem Leben. Mal wird über die Mutter geschrieben, dann wieder über den Vater, dann kommen andere Details dazwischen. Abwechselnd springen die Kapitel dann noch einige Jahre hin und her. Dadurch, dass Frau Seeberger in Schweden lebt, konnte ich das Verhältnis zu ihrer Mutter nicht als herzlich erkennen, sondern auch eher etwas unterkühlt. Auf mich wirkt das Buch als ein Versuch der Selbsttherapie, um mit der Niederschrift der Familiengeschichte, mit dem Tod der Mutter abschließen zu können.