Orientalisches Flair

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grizzlybärchen Avatar

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**Inhalt**
Nalia ist eine Dschinn. Früher frei und eine der mächtigsten ihrer Art, lebt sie heute als Sklavin. Sie muss ihrem Meister Malek seine drei Wünsche erfüllen und solange er seinen letzten Wunsch nicht äußert, wird sie nie von ihm fortkommen.
Doch es sind noch ganz andere Mächte am Werk, die Nalia am liebsten für immer verschwunden wüssten.

**Meine Meinung**
Schon das Cover bringt einen in die Stimmung von 1000 und einer Nacht. Man erwartet orientalisches Flair, Magie und viel Fantasy und genau das bekommt man auch.
In Nalia wird das Thema der Dschinn ganz neu erzählt und das Buch kann mit vielen unerwarteten Ideen aufwarten. Ich fand es sehr spannend, Nalia in ihre Welt zu folgen. Die Geschichte spielt größtenteils in der „normalen“ Welt, aber Nalias eigentliche Heimat ist Ardjanna – die Welt der Dschinn. Von ihr lesen wir auch eine Menge und sie unterscheidet sich sehr von der unseren. Ein bisschen stellte ich es mir dann wie Oz vor- einfach, weil sie immer so schön und bunt und magisch beschrieben wurde und der Vergleich daher sehr passend war. Gleichwohl, ist die Welt eben auch sehr brutal und teilweise auch blutig, also nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Aber die Mischung macht es.
Ähnliches könnte man wohl auch von Nalia unserer Protagonistin sagen, nur dass es hier überhaupt nicht passte. Anfangs wirkt sie taff, als wäre sie selbst für ihr Schicksal verantwortlich. Klar, als Dschinn ist man das sicher nur bedingt, aber zumindest erweckte sie anfangs noch den Eindruck, als hätte sie sich nicht selbst aufgegeben. Das verlor sich dann aber im Laufe der Geschichte. Sie wirkte verletzlich und gebrochen. Gleichzeitig hatte sie unnormale Gefühle für ihren Meister. An dieser Stelle will ich eigentlich nicht zu viel verraten, aber so viel: Da ist jemand, der dich gegen deinen Willen festhält. Der dich jahrelang gefoltert hat, weil du auf dein Recht der Freiheit bestanden und darum gekämpft hast. Dieser jemand spielt dir jetzt – zwischen Momenten der übelsten Wutausbrüche – vor, dass er dich auf seine verrückte Art lieben würde und du ziehst tatsächlich in Betracht, dass darauf etwas entstehen könnte?! Entschuldigung, aber diese Entwicklung kann ich nur als abartig beschreiben. Es ist widernatürlich und kam mir dadurch so überhaupt nicht glaubhaft vor. Das gab der Geschichte leider einen ordentlichen Dämpfer – sehr schade.

Dennoch sollte man die Gesamtgeschichte nicht aus den Augen verlieren. Diese entwickelt sich nämlich ziemlich spannend und unerwartet. Dennoch war es nicht so, dass ich ein Kapitel nach dem anderen durchlesen wollte, wie man das von anderen Büchern kennt. Aber wie sie ausgeht, wollte ich dann doch wissen. Das Ende wird hier natürlich nicht verraten, aber so viel: Bei Nalia, Tochter der Elemente – Der Jadedolch handelt es sich um den Auftaktband einer Trilogie und obwohl mich der erste Teil mit gemischten Gefühlen zurückließ, finde ich die hier geschaffene Welt der Dschinn sehr faszinierend, sodass ich mir sicher auch die Folgebände durchlesen werde.