In der Hand des Mörders

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misery3103 Avatar

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Die Studentin Helena interviewt für ein Buch Strafgefangene im Gefängnis. Als sie den wegen Totschlags verurteilten Liam befragt, ist sie sofort fasziniert von dem geheimnisvollen jungen Mann. Als er kurz darauf auf Bewährung freikommt und Helena wiedertrifft, entführt er die junge Frau, die ihn bei einer weiteren Straftat überrascht hat. Wird er ihr etwas antun oder hat Helena Recht damit, dass zwischen ihnen etwas Besonderes vor sich geht?

Die Leseprobe zu dem Buch hatte mich gleichzeitig fasziniert und neugierig auf den Rest der Geschichte gemacht. Das Buch dann in Händen zu halten schmälerte meine Begeisterung erst mal, denn das gewählte Format des Buches ist nicht gerade lesefreundlich. Die Geschichte fing dann aber so an, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es zwischen Helena und Liam weitergeht. Ein paar Eigenheiten beim Schreibstil störten mich von Anfang an, da viele Vergleiche gewählt wurden, die ich klischeehaft und blöd fand, so waren zum Beispiel Kopfschmerzen so schlimm wie eine Horde Zwerge, die in einem Bergwerk arbeiten. Auch in der Glaubwürdigkeit gab es für mich ein paar Unstimmigkeiten. So macht Helena dieses Buch über Gefängnisinsassen und kennt nicht den Unterschied zwischen Mord und Totschlag (den jeder kennt, der hin und wieder mal einen Krimi schaut oder liest). Auch ihr erster Besuch bei Liam war für mich unglaubwürdig. Am Ende des Besuchs wird sie zusammen mit Liam aus dem Besucherraum geführt und muss mit ihm und einem Wärter zusammen an anderen Gefangenen vorbeimarschieren. Das kam mir dann doch etwas unrealistisch vor. Auch fand ich es unlogisch, dass Liam schon am Tag nach Helenas zweitem Besuch plötzlich frei war, obwohl noch über eine Freilassung auf Bewährung entschieden werden musste. Und auch Helenas Verhalten Liam gegenüber hat mich immer total verwirrt. Da war sie in dem einen Moment total verängstigt, weil er sich überhaupt nicht unter Kontrolle hatte, auf Dinge einschlug, sie bedrohte, und im nächsten Moment albert sie mit ihm herum, als wären die beiden auf einem Wochenendausflug.

Die Geschichte um Liam und seine Familie und somit die Hintergründe für seine Tat waren dann wieder sehr berührend. Aber insgesamt konnte mich das Buch nicht zu 100 % von sich überzeugen, auch wenn ich die Geschichte gut zu lesen und unterhaltend fand. Ganz nett, aber auch nicht mehr!