Keine Empfehlung

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ardillas Avatar

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Liam, der wegen Todschlages verurteilte Knasti, mit dem Helena reden möchte, um ein Buch zu schreiben, ist keineswegs so, wie sie sich das vorgestellt hat. Nicht nur, dass er verdammt gut aussieht, auch ist er charmant und intelligent. Bis er Helena entführt …

Normaler Weise würde ich jetzt die Charaktere zusammenfassen und einen Überblick geben, ob die Autorin diese gut kreiert hat. Doch dieses Mal geht das an dieser Stelle leider nicht. Das Buch hat dermaßen viele Schwachstellen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Erwähnt sei am Anfang vielleicht das eher schlechte Lektorat. Zwar gibt es keine nennenswerten Rechtschreibfehler ABER die Redewendungen – großer Gott. „Liam guckte unter die Decke“. Ich als Leser war kurz verwirrt. Warum sollte sich ein Typ wie Liam unter einer Decke verstecken? Nein – was die Autorin meinte, war, dass er AN die Decke starrte. Diese Redewendung kommt häufiger vor und stört den Lesefluss. Der Lektor kann das nicht überlesen haben, er kennt die Redewendung einfach nicht! Katastrophe. Weiterhin passt der Zeitablauf am Anfang überhaupt nicht. Helena erlebt zu Hause eine Katastrophe (da ich nicht spoilern möchte, erkläre ich das nicht weiter), und zwar an dem Tag, an dem sie Liam im Gefängnis besucht hat, der erwähnt, dass er DEMNÄCHST entlassen wird. Mir war nicht klar, dass das bedeuten sollte, er kommt am gleichen Tag raus. Helena im Übrigen auch nicht. Am nächsten Tag wird Helena von Liam entführt (um nicht zu spoilern, sage ich nicht wie und warum). Und fragt ihn allen Ernstes irgendwann später, ob er nach seiner Entlassung eine Frau ge… hat. HÄH?? Wann genau sollte das denn noch passiert sein? Es passen noch einige Dinge nicht zusammen. Aber dazu müsste ich viel zu viel vom Inhalt verraten.

Der ganze Schreibstil lässt annehmen, dass die Autorin unmöglich älter als 16 sein kann. Die Ausdrücke, der plötzliche Themenwechsel, die Begriffe „Junge und Mädchen“ anstatt Mann und Frau. Leider hat auch da das Lektorat versagt. Man hat zugelassen, dass der Anfang so rasend schnell vonstatten geht, dass der Leser von dem Tempo völlig überfordert ist, während der Mittelteil fast wieder okay ist.

Der einzige Pluspunkt ist, dass die Autorin jedem Charakter, den sie erschaffen hat, treu geblieben ist. Sie sind gut ausgebarbeitet, alle etwas zu rosarot (Dinge, die sie erlebt haben, steckt man nicht so einfach weg – Liebe hin oder her). Der Schluss ist gelinde gesagt eine Katastrophe, da es so im wirklichen Leben niemals passieren wird. Auch hier kann ich nicht mehr verraten, ohne zu spoilern. Aber der Typ auf den man zum Schluss trifft, würde im wirklichen Leben das Gefängnis nicht verlassen können.

Alles in allem ein ganz klares Nein zum Lesen – auch dem Lektorat geschuldet.