Konnte mich nicht fesseln

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bücherliebende10 Avatar

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Ich habe mich schon lange nicht mehr so schwer getan, ein Buch zu bewerten. Einerseits muss ich sagen das ich die Idee der Geschichte und vor allem den Schreibstil wirklich sehr gut fand. Der Einstieg und die ersten 70 Seiten waren einfach richtig gut und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Helena ist Studentin und recherchiert für ihr Buch in einer JVA. Dort interviewt sie Inhaftierte und unter anderem auch unseren Protagonisten Liam, der wegen Totschlags sitzt und kurz vor seiner Entlassung steht. Liam strahlt natürlich eine gewisse Anziehungskraft auf Helena aus und auch er ist ihr gegenüber nicht ganz abgeneigt.
Als sie ihn kurz nach seiner Freilassung bei einer schrecklichen Tat erwischt, entschließt sich Liam sie zu entführen.
Er würgt sie zunächst besinnungslos und sperrt sie dann in seinem Haus in ein Zimmer ein. Ab da an wurde mir Helena als Protagonistin so unsympathisch das sie mir die ganze Geschichte verdorben hat. Denn ihr Verhalten einen Tag nach der Entführung ist einfach absolut nicht nachvollziehbar und hat mich so geärgert wie schon lange kein Charakter mehr. Sie glaubt, dass sie an dem Stockholm Syndrom leiden muss, da sie ihren Entführer so sexy findet... ist klar... Ich denke einfach, dass ihr Gehirn eindeutig zu wenig Sauerstoff abbekommen hat. Selbst nachdem er sie schön aufs WC und in die Dusche begleitet hat und zudem kurze Zeit später einen Wutausbruch bekommt, bei dem er neben ihrem Kopf ein Loch in die Wand geschlagen hat, schlägt sie die Fluchtmöglichkeit aus, da ihre Sorge um Liams aufgeschrammte Hände zu groß ist. Nein, dieses dumme Verhalten kauf ich Helena niemals ab, da kann Liam noch so erotisch, sexy und unwiderstehlich sein.

Tut mir wahnsinnig Leid, aber der Rest der Geschichte konnte dieses Verhalten bei mir nicht wieder gut machen.