Nicht ausgereift genug

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rawkstar Avatar

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Der romantische Thriller „Narbensohn“ von Mika D. Mon erzählt von Helena, einer Germanistikstudentin, die Autorin werden möchte und für ihren Debütroman Interviews mit Insassen einer Justizvollzugsanstalt führt. Hierbei trifft sie auf Liam, der wegen Körperverletzung mit Todesfolge einsitzt und ist zu ihrer eigenen Überraschung gleich hin und weg von ihm.
Als Helena Liam nach seiner Entlassung zufällig dabei beobachtet, wie er jemanden fast umbringt, entschließt dieser, dass sie zu viel gesehen hat und entführt sie kurzerhand.

Der Schreibstil der beiden Autorinnen hat mich auf den ersten Seiten mitgerissen und ich wollte unbedingt wissen, wie es zwischen den beiden Protagonisten weitergeht. Leider hatte ich im Laufe der Geschichte aber das Gefühl eher eine Fanfiction zu lesen.

Helena konnte mich als Protagonistin leider nicht richtig überzeugen, da sie sehr naiv dargestellt wurde und sich für meinen Geschmack zu schnell und leichtsinnig in Liam verliebt und ihm ihr Vertrauen geschenkt hat.
Liam fand ich hingegen etwas sorgfältiger ausgearbeitet, allerdings hat er sich für meinen Geschmack zu schnell und einfach bei Helena zum besseren Menschen entwickelt.

Die Idee, dass sich die Protagonistin in ihren Entführer verliebt, kennt man sonst eher aus Dystopien, das Ganze in einem Thriller einzubauen kannte ich so vorher nicht und hat mir an sich sehr gut gefallen, konnte mich in diesem Werk nur leider nicht überzeugen. Dafür war mir persönlich der Thriller-Part nicht spannend genug und der romantische Part hat sich zu schnell entwickelt.