Halb Essay, halb Kochbuch

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singstar72 Avatar

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Dieses Buch wirkt auf mich sehr eigen. In die Kategorie "Kochbuch" passt es jedenfalls nicht so richtig, da nur die Hälfte der Seitenzahlen (laut Inhaltsverzeichnis) sich überhaupt mit Rezepten befasst. Und auch nur wenige Rezepte pro Kategorie, also Salat, Vorspeise, Fisch usw.
Das finde ich recht untypisch.
Auch kann ich die Brauchbarkeit der Rezepte im Moment schlecht beuteilen, da in der Leseprobe nur ein einziges Rezept enthalten war. Das jedenfalls klang schmackhaft.

Das Buch besteht scheinbar zur Hälfte aus Sachtexten, die recht schwärmerisch und mit blumigem Vokabular verfasst sind. Auch untypisch für ein Kochbuch; dennoch recht ansprechend.

Der Autor vertritt keine strikte und bestimmte Ernährungslehre, was mir gut gefallen hat. Er tritt für einen gesunden Mittelweg ein, was machbar klingt. Allerdings wirbt er für die Demeter-Anbauweise, und hat eine deutliche Vorliebe für Milchprodukte, die er regelrecht hymnisch beschreibt... vielleicht weil er aus einer Milchanbauregion stammt...?

Ein wenig skeptisch bin ich auch, weil ich zum Beispiel einfach nicht weiss, was San Marzano Tomaten sind, wo um alles in der Welt man Wachteln herbekommt, und noch so einige Details...

Ich habe insgesamt kein schlüssiges Bild von diesem Buch, bin aber neugierig geworden. Immerhin geht es dem Autor sehr um Genuss. Und das ist doch schon mal was.